Kapitelübersicht
Zum Anfang Zum AnfangDas Deutsche Küchenwunder (Intro)
Zum Anfang Zum AnfangIntro und Begriff „Deutsches Küchenwunder“
Zeitgenossen gerieten ins Schwärmen, wenn ihnen solche erlesenen Gerichte perfekt zubereitet serviert wurden, wie viele sie ausschließlich aus Frankreich kannten. Für das Gros der Restaurants in der Bundesrepublik oder erst recht in der DDR war die Erwartungshaltung weit niedriger. In den frühen 1970er Jahren überraschte es, hochkarätige Gourmetküche in München, Berlin, Düsseldorf und Köln, Oberbergen, Grevenbroich, Wertheim und Friedrichsruhe zu finden.
Wolfram Siebeck kreierte für die verblüffende Neuerung den Begriff „Deutsches Küchenwunder“, als er im März 1975 in der ZEIT über Eckart Witzigmanns Küche im Münchener Restaurant „Tantris“ schrieb.
Speisekarte des „Tantris“, München 1970er Jahre
Quelle: SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck
Küchenwunder bis heute
Zeichnung von Wolfram Siebeck
Quelle: SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck
Vorgeschichte
Zum AnfangNiedergang des Kulinarischen 1914-1945
Die Küche von Alfred Walterspiel im Hotel „Vier Jahreszeiten“ in München.
Alfred Walterspiel erster Koch von links.
Quelle: Privatbesitz Dieter Biesler (unbekannter Fotograf)
BRD und DDR in den 1950er Jahren
Die frühe bundesdeutsche Gourmetszene war klein, und kulinarisch ambitionierte Restaurants blieben bis Anfang der 1970er Jahre auf wenige Ausnahmen beschränkt, wie den „Erbprinzen“ in Ettlingen, das Restaurant von Alfred Walterspiel und das „Humplmayr“ in München, das „Hotel Atlantic“ in Hamburg oder das „Excelsior Hotel Ernst“ in Köln, dessen Küchenchef als Jungkoch bei Auguste Escoffier gearbeitet hatte. Als erster Restaurantführer begann 1957 der Varta damit, einen Kreis besonders guter Restaurants zu definieren. Der Guide Michelin vergab 1966 erstmals an 66 bundesrepublikanische Restaurants einen Stern, maß aber nicht mit so strengen Kriterien wie heute.
Service bei der Feier, mit der Dieter L. und Elvira Kaufmann 1962 die „Traube“ in Grevenbroich übernahmen.
Quelle: Privatbesitz Dieter L. und Elvira Kaufmann (unbekannter Fotograf)
Öffentlicher Diskurs der 1960er Jahre
Video Zeitzeugenkommentar
Franz Keller zu seiner Mutter als
erste Sterne-Köchin Deutschlands
Joseph Wechsberg: Forelle blau und schwarze Trüffeln. Die Wanderungen eines Epikureers, Hamburg 1964
Modell freier Koch
Fernand Point, einer der Vordenker für die zentralen Akteure der Nouvelle Cuisine (Wandmalerei in Paul Bocuse’ Restaurant „L’Auberge du Pont de Collonges“)
Quelle: SLUB / Deutsche Fotothek, Fotografien von Barbara Siebeck (Fotos: Barbra Siebeck, 2012)
Points Kulinarik
Video Zeitzeugenkommentar
Vincent Klink zur Spitzengastronomie:
„Die Beilage ist nicht existent.“
Butter. Anzeige im Feinschmecker, Juni/Juli 1966
Quelle: „Feinschmecker“, Juni/Juli 1966, S. 33
Exquisite Kochkunst in der Bundesrepublik der 1960er Jahre
Zwei Köche und ein Lehrling bereiten Speisen
für die Feier zu, mit der Dieter L. und Elvira Kaufmann 1962 die „Traube“ in Grevenbroich übernahmen.
Quelle: Privatbesitz Dieter L. und Elvira Kaufmann (unbekannter Fotograf)
Entstehungszeit und frühe Akteure
Zum AnfangEntstehungszeit und frühe Akteure
Die Köche, die in Deutschland die neue Gourmetküche etablierten, arbeiteten als Jungköche bei prominenten Chefs oder lernten von den großen Kochkünstlern, indem sie in deren Restaurants speisten.
Video Zeitzeugenkommentar
Franz Keller in der Küche von
Paul Bocuse und Michel Guérard
Video Zeitzeugenkommentar
Herbert Schönberner:
Reisen nach Frankreich
Paul Bocuse
Quelle: Privatbesitz Franz Keller (unbekannter Fotograf)
Europäische Dimension
Video Zeitzeugenkommentar
Witzigmann über das Kochen
in Frankreich
Helmut Schwurack. Küchenchef des Kölner Grandhotel „Excelsior“ bis 1973
Quelle: Jochen Schwurack
Helmut Schwurak (* Bautzen 1915 † Köln 1973) machte seine Kochlehre in Dresden, arbeitete als Jungkoch u.a. im Adlon in Berlin. Als er 1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, ging er zuerst nach Dortmund. Später wechselte er als Küchenchef nach Bremen ins Parkhotel und von dort nach Köln ins Excelsior Hotel „Ernst“.
Öffnung zum Westen
Wolfram Siebeck in den 1970er Jahren
Quelle: SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck
Gert von Paczensky im Restaurant des Drei-Sterne-Kochs Jacques Lameloise
Quelle: essen & trinken 2/1981, S. 21 (Foto: Richard Stradtmann)
Klaus Besser im Editorial der ersten Ausgabe von Besser’s Gourmet Journal
Quelle: Besser’s Gourmet Journal 12/1978
Demokratisierung des Genusses
Gastraum des „Tantris“ mit Grill und
Hummerbecken 1970er
Quelle: Haas, Hans/Winkler, Heinz/Witzigmann, Eckart/Bosch, Paula/Leone, Justin: Tantris 1971-2014, München 2014, S. 24 f. (Foto: Tantris-Archiv, Unbekannter Fotograf)
Küchenbrigade und Service vor dem „Tantris“ 1971
Quelle: Haas, Hans/Winkler, Heinz/Witzigmann, Eckart/Bosch, Paula/Leone, Justin: Tantris 1971-2014, München 2014, S. 53 (Foto: Tantris-Archiv, unbekannter Fotograf)
Erste Protagonisten
Günther Wanka und die Küchenbrigade des Restaurants „Erbprinz“ in Ettlingen
Quelle: Cover von Besser, Klaus: Die hundert besten Restaurants in Europa, Frankfurt a.M. Berlin Wien 1976
Position der Köche
Ausstellungsobjekt
Schönberners Rezeptsammlung
(Link führt zu einer externen Webseite)
Speisekarte vom „Goldenen Pflug“, 1988
Video
Herbert Schönberner bereitet 1986
im „Goldenen Pflug“ Gänseleber im
Wirsingblatt zu
Quelle: Roman Brodmann (ARD-Ratgeber
Essen und Trinken), Mögen Sie Kohl?
Ethik der Vermarktung
Das Konterfei von Paul Bocuse auf
einer Konservendose
Besser’s Gourmet Journal 3/1979,
S. 24 (Foto: Klaus/Ilse Besser)
Köchinnen
Video
Margarethe Bacher fertigt Kartoffel-Nudeln mit Steinpilzen, 1985
Quelle: Roman Brodmann (ARD-Ratgeber Essen und Trinken), Rin in die Kartoffel
Kulinarische Ästhetik
Zum AnfangKulinarische Ästhetik des Deutschen Küchenwunders der 1970er/80er Jahre
Video
Eckart Witzigmann macht einen Salat in der „Aubergine“, 1985
Quelle: Roman Brodmann (ARD-Ratgeber Essen und Trinken), Da haben wir den Salat
Der Weg zur Ausdifferenzierung
Video Zeitzeugenkommentar
Dieter Müller: Die Entstehung des
„Capuccino mit Zitronengras“
Video Zeitzeugenkommentar
Jean-Claude Bourgueil:
Hummer mit Kamille
„Hummer Kamille“ von Jean-Claude Bourgueil
(Foto: Thomas Ruhl)
Quelle: „Im Schiffchen“, Kaiserswerth
Herkunft und Auswahl von Produkten
Eckart Witzigmann mit marktfrischen Produkten auf dem Münchner Viktualienmarkt 1971-73
Quelle: Archiv Horst Munzig (Foto: Horst Munzig)
Importwege für Produkte
Im Jahr 1978 begann der Rungis Express, ein spezialisiertes Handelsunternehmen, Spitzenprodukte zu günstigeren Preisen an die bundesrepublikanischen Gourmetrestaurants zu liefern. Die Waren wurden von sachkundigen Einkäufern in den Pariser Markthallen ausgewählt, durch den französischen, belgischen und deutschen Zoll gebracht, anschließend veterinärmedizinisch untersucht und möglichst rasch den Auftraggebern zugestellt. Die Lastwagen des Rungis Express fuhren bis vor die Restaurants und zeigten die Waren vor dem Kauf. Das öffnete landesweit ambitionierten Köchen den Zugang zu guten Zutaten, die allerdings weithin aus derselben Quelle stammten und trotz ihrer hohen Qualität auch vereinheitlichende Effekte hervorriefen.
Video Zeitzeugenkommentar
Andreas Schmitt („Schweizer Stuben“ in Wertheim): zum Einkauf in Straßburg und zum Rungis Express
Karl-Heinz Wolf, Büroarbeit für Rungis Express 1978
Quelle: Besser’s Gourmet Journal, Dezember 1978, S. 12
Küchentechnik und Kulinarik
Produktionsketten, wie sie die Imbissgastronomie aus der Fließbandfertigung übernommen hatte, schränkten die Kooperationsmöglichkeit zu sehr ein, um Tellergerichte à point zuzubereiten. Damit er Eckart Witzigmann als Küchenchef nach München holen konnte, musste Fritz Eichbauer im „Tantris“ während der Bauphase die bereits angelegte Küche nach Art der Schnellgastronomie durch die eines Gourmetrestaurants ersetzen. Im „Tantris“ blieb dennoch ein Grill im Gastraum eine organisatorische Herausforderung, zeitlich abgestimmt zu produzieren.
Küche in „Keller’s Keller“ in Köln, 1980
Quelle: Feinschmecker, 3/1980, S. 47 (Foto: Lutz Hiller)
Herbert Schönberner vor seiner Brigade: Pâtissier und Gardemanger Rolf Strohmann, Entremetier Ulrich Rück, Saucier Heinrich Scharley, Pâtissière und Gardemanger Frau Kleuwers in der Küche des „Goldenen Pflugs“ mit Patron Ludwig Robertz (3.v.l.)
Quelle: Privatbesitz (Unbekannter Fotograf 1983)
Als Herbert Schönberner im Mai 1972 im Kölner „Goldenen Pflug“ Chefkoch wurde, befand sich die Küchentechnik dort auf dem Stand der 1950er Jahre. Die Eismaschine kühlte noch mit zerstoßenen Eiswürfeln und Salz, ein überdachter Balkon fungierte als nicht heizbarer Erweiterungsraum für die Patisserie. Hummer wurden auf einem separaten Kocher mit zwei Gasflammen gekocht. Der Saucier arbeitete an einem kleinen Ofen. Zum Einstieg erhielt Schönberner lediglich neue Töpfe und Pfannen.
Elektromixer und Püree
Video
Bertold Siber präsentierte seine Tomatenessenz und nutzt dazu einen Mixer, 1986
Quelle: Roman Brodmann (ARD-Ratgeber Essen und Trinken), Suppentöpfe
Neue Servierweise
Video Zeitzeugenkommentar
Vincent Klink: Vom Gentleman zum
Tellerschlepper
Servieren vom Guéridon zu Beginn der 1970er Jahre
Quelle: Imagebroschüre des Hotels „Vier Jahreszeiten“, Privatbesitz Dieter Biesler (unbekannter Fotograf)
Service mit Gloschen, 1987
Quelle: essen & trinken 8/1987, S. 45
(Foto: Dietrich Ruhde)
Neues Tellerbild„Bei mir wurde nie dekoriert. Ich hab immer die eiserne Regel: Vier Sachen drauf. Präsentiert sich selber, wird nicht dekoriert.“ – Franz Keller
Kritiker dieser Entwicklung votierten für die herkömmliche Weise, Speisen anzurichten, und verbaten sich Dekorationen aus rein optischen Gründen. Sie monierten, ein „Tellertheater“ oder „Ikebana auf dem Teller“ diene eher der medialen Publicity des Kochs als dem Genuss seiner Gäste. Dekoration kann darüber hinaus auch dazu dienen, den Einsatz teurer Waren zu reduzieren, und den Kunden über das geringe Volumen des zentralen kulinarischen Genusses hinwegsehen zu lassen. Ebenso kann optische Gestaltung bewirken, dass beispielsweise von einer Sauce eine zu geringe Menge auf den Teller kommt, um ein Fleischstück angemessen zu aromatisieren. Da Speisenarrangements beides nicht notwendig erzwingt, kann es zusätzlich zur kulinarischen Komposition durchaus einer weiteren Verfeinerung dienen.
Ein Menü von Eckart Witzigmann im Tantris 1978
Quelle: Feinschmecker 3/1978, S. 47 (Fotos: Uli Hauke)
Das Spektrum innerhalb der Nouvelle Cuisine
Eckart Witzigmann arbeitete stets puristisch mit Produkten von bester Qualität. Auf dieser Grundlage entwickelte er schon bald Rezepte, deren Zutaten Edelprodukte der Hochküche mit Waren verbanden, die traditionell nicht in der exquisiten Kochkunst zum Einsatz kamen, wie etwa Innereien. Das berühmteste Gericht Witzigmanns, das Kalbsbries Rumohr, beobachtete Wolfram Siebeck, als es am 10. Januar 1976 erstmals zubereitet wurde und berichtete darüber. Bei dieser Kreation werden die Wachstumsdrüse vom Kalb und Lauch gemeinsam mit schwarzen Trüffeln, Gänseleber und Parmaschinken von einem Strudelteig umwickelt und mit Champagnersauce serviert. Schlichtes und Luxuriöses in geschmacklicher Vollendung zu verbinden, entwickelte sich bis 1980 zu einer spezifischen Raffinesse deutscher Gourmetköche.
Eckart Witzigmann: Kalbsbries Rumohr
Foto: Johann Willsberger
Eckart Witzigmann, der mit dem „Tantris“ 1971 ein neu gebautes Restaurant übernahm, konnte aus dem ungewöhnlich großen und hochklassigen Rezeptfundus seiner Zeit als Jungkoch ein Speisenangebot entwickeln. Er musste sich aber auch mit den Erwartungen seiner Gäste arrangieren, die öfter Entrecôtes vom Grill als Coq au vin orderten und eher profane Grießnockerln und Leberknödel kannten als exquisite Hechtklößchen und delikates Kalbsbries. Statt Menüs verkaufte das „Tantris“ in den ersten Jahren vor allem à la carte aus einem ungewöhnlich umfangreichen Angebot, wie es für ein Gourmetrestaurant kaum zu bewältigen war.
Unterschiedliche Wege zum guten Gericht
Als in den frühen 1970er Jahren eine junge Generation von bundesrepublikanischen Chefköchen sich aufmachte, in ihren Küchen das Niveau französischer Gourmetrestaurants umzusetzen, standen die Akteure unterschiedlichen Ausgangssituationen gegenüber. In München kochte Dieter Biesler seit 1970 im Restaurant „Walterspiel“ für Gäste, die daran gewöhnt waren, aus einer Karte zu wählen, die noch von Alfred Walterspiels Rezepten geprägt war. Als Lothar Eiermann Anfang Dezember 1973 die Gastronomie in Friedrichsruhe bei Öhringen übernahm, entwickelte er einen kulinarischen Stil, der zu einem Schlosshotel auf dem Land passte. Jörg und Dieter Müller mussten 1972 die exorbitant umfangreiche Karte der „Schweizer Stuben“ in Wertheim-Bettingen reduzieren und dort Menüs, wie sie damals in Frankreich üblich waren, erst einführen.
Video Zeitzeugenkommentar
Vincent Moissonnier:
Begeisterung als Antrieb
Video
Otto Koch macht im „Le Gourmet“ eine Weißwurst aus Meeresfrüchten mit Weißkohl
Quelle: Roman Brodmann (ARD-Ratgeber Essen und Trinken), Mögen Sie Kohl?
Komposition von Speisen zu Menüs
Danach war es üblich, als „Zungenberuhiger“ zwischen dem Fischgang und dem Rôt ein Sorbet einzuschieben. Für diese Position im Menü gelang Hans-Peter Wodarz eine Kreation, die Furore machte. Sorbets erzeugen einen aromatischen Raum, auf den in klassisch durchkomponierten Speisefolgen als nächstes oft ein kräftiger Rotwein folgt, der zum anschießenden Fleischgang gereicht wird. Vor dem Hintergrund des Sorbets schmeckt der Wein zunächst säuerlich. Er ist ja nicht auf das Sorbet, dessen Geschmack noch den Gaumen füllt, sondern auf kräftige Fleischaromen abgestimmt. Wodarz ersetzte deshalb das Sorbet durch ein Püree, „Dialog der Früchte“, zunächst aus zwei und später bis zu sechs Früchten, die er miteinander verrührte. Der Körper des Rotweins konnte sich nun ungestört entfalten, da die Aromen des Pürees einen harmonischeren Übergang ermöglichten.
Auswahl von Menükarten
Hans-Peter Wodarz: Dialog der Früchte
Quelle: essen & trinken, 7/1984, Das große Kochbuch deutscher Köche, unpaginiert
(Fotos: Richard Stradtmann)
Wein als Begleiter von Speisen
Die Weinkennerschaft eines Teils der deutschen Kundschaft hielt sich allerdings in Grenzen. Viele bevorzugten noch eher eine vordergründige Süße, als auf ein dichtes und langanhaltendes Aroma zu achten. Ferienreisen nach Frankreich mehrten bei Restaurantgästen gelegentlich das Wissen über Weinqualitäten, während mediterrane Badeurlaube an Orten für preiswerten Massentourismus den Geschmack kaum schulen konnten.
Claus Riedel prüft ein Degustationsglas für Wein, 1985
Quelle: Shawn McBride / Will McBride Archiv (Foto: Will McBride)
Wein aus gastronomischer Sicht
Wertsteigerung von Bordeaux-Weinen. Anzeige der Alpina Burkard Bovensiepen KG, Ausschnitt, 1983
Quelle: Feinschmecker, 3/1983, S. 115
Weingläser
Der Food-Fotograf und Weinkenner Johann Willsberger gestaltete 1982 eine Serie von Gläsern, die diesen zentralen Vorgaben entspricht. Sein Champagnerglas führt das Bouquet an die Nase und lenkt den Mousseux so auf die Zunge, dass das Prickeln des Schaumweins den ersten Eindruck der Verkostung bestimmt. Erst wenn der Geschmack der Kohlensäure auf den Rezeptoren der Zunge nachlässt, wird das bleibende Aroma des Getränks wahrnehmbar. Auch die Gläser für andere Weine sollen ein großes Volumen besitzen, damit die Weinaromen sich entfalten können. Neben einem Weißweinglas hält Willsberger zwei unterschiedliche Formen für Rotweine für sinnvoll. Ein bauchiges Glas soll säurebetonten Weinen wie Pinot Noir oder Spätburgunder die Möglichkeit eröffnen, ihre Frucht zu entfalten, und ein Glas mit einem sich verengenden Zylinder dient dazu, Tannine von Cabernets mit den Fruchtaromen zu verbinden.
Video Zeitzeugenkommentar
Andreas Schmitt zu Weingläsern
Mundgeblasene Degustationsgläser für Wein
Quelle: essen & trinken, 11/1982, S. 195 (Foto: Richard Stradtmann)
Stile der Gastraumgestaltung
Bilder
Gastraumgestaltung „San Franzisco“ im „Hotel Hilton Düsseldorf“, „Ente vom Lehel“ im „Hotel Nassauer Hof“, „Keller’s Keller“ in Köln und „Tantris“ in München
Der Gastraum der „Ente vom Lehel“ im „Hotel Nassauer Hof“ in Wiesbaden, 1979
Quelle: Besser’s Gourmet Journal, 9/1979, S. 17 (Unbekannter Fotograf)
Gedeckte Tafel
Video Zeitzeugenkommentar
Andreas Schmitt zu Besteck und Tellern
Gedeckte Tafel im Restaurant
„Goldener Pflug“ in Köln
Quelle: gourmet 26, Winter 1982/83 (Werbung der Deutschen Weinwerbe GMbH, unbekannter Fotograf)
Neue Kochstile
Zum AnfangAbkehr von der Nouvelle Cuisine
Video
Dieter Biesler kocht eine Vichyssoise im
„Kempinski Hotel Frankfurt Gravenbruch“, 1986
Quelle: Roman Bro dmann (ARD-Ratgeber Essen und Trinken), Suppentöpfe
Deutsche Küche mit regionalen Produkten
Die Neue Deutsche Küche, Aufmacher einer 21-teiligen Serie in „essen & trinken“, 1981
Quelle: essen & trinken, 10/1981, S. 144 f. (Foto: Heino Banderob)
Mediterran
Franz Keller und der Gastraum der „Tomate“ in Köln, 1982
Quelle: essen & trinken 2/1982, S. 112
(Foto: Dietrich Ruhde)
Asiatisch
André Jaeger: Vorspeisenfächer mit Californiaroll, Saumonroulade und Crevetten mit Speck
Quelle: Hamm, Michael: Euro-asiatische Küche, Gütersloh 1990, S. 124 f. (Foto: Edith Gerlach)
Das Vorbild Frankreich verblasst
Ein neues Komponieren mit zeitlichen Verläufen, die bei der Verkostung von Speisen wahrzunehmen sind, konstatierte Jürgen Dollase für Harald Wohlfahrt, der seit 1992 ein Vierteljahrhundert lang in der „Schwarzwaldstube“ des Hotels „Traube Tonbach“ drei Michelin-Sterne ausgezeichnet war.
Pinzetten, Werkzeuge einer Avantgardeküche
Quelle: Wohlfahrt, Harald: Kunst und Magie der Küche, Neustadt an der Weinstraße 2007, S. 156 (Foto: Björn
Kray Iversen)
Molekulare Küche
Wesentlicher als die Zubereitungstechnik ist die kulinarische Ästhetik der molekularen Kochweise. Sie nutzt bspw. die Gefriertrocknung, um ohne jegliche Konservierungsstoffe Früchten ihre ernährungsphysiologischen Eigenschaften, ihren Geschmack, ihr Aroma und ihre ursprüngliche Farbe zu bewahren. Gefriergetrocknete Ananas kann bei entsprechendem Zuschnitt auf den ersten Blick die Anmutung von Pommes frites hervorrufen. Die technisch avancierte Kochweise verändert häufig die Konsistenz einer Speise und ermöglicht, dass sie nicht das erwartete Aussehen hat. Speisende können so die Aromen eines eigentlich vertrauten Gerichts neu wahrnehmen, ohne dass das kulinarische Gedächtnis der Wahrnehmung im Weg steht.
Darüber hinaus änderte sich das Tellerarrangement: Fleisch und Fisch verschwanden aus der Rolle des Hauptprotagonisten, die von zwei bis drei Beilagen begleitet wurden. Stattdessen gewannen die einzelnen Komponenten an Eigenständigkeit. Auch die klassische Menüfolge mit einer aromatischen Steigerung von Gerichten, die im letzten Gang von pikanten Speisen zu süßen Desserts wechselt, löste die molekulare Küche auf und ersetzte sie durch eine Folge von Eindrücken.
Ferran Adrià in der Küche des „El Bulli“
Quelle: Feinschmecker, 7/1997, S. 50 f.
(Foto: Günter Beer, 1997)
Neue Regionalküche
Gedeckte Tafel im Restaurant „Noma“ in Kopenhagen, 2006
Quelle: SLUB / Deutsche Fotothek, Polaroids Barbara Siebeck, Foto 1770 (Foto: Barbara Siebeck)
Neue Esswege
Wiederholbarkeit. In der Mitte ein Dessert von Christian Hümbs basierend auf Spargel, Beeren und Cremes mit hoher Komplexität. Die Wahl der möglichen Kombinationen bei der Verkostung ist sehr hoch, einige sind auf den Löffeln beispielhaft dargestellt. Da manche Elemente nur einmal vorkommen, z.B. die Kräuter, sinkt die Wiederholbarkeit der Kombination während des Genusses. Derartig komplexe Teller sind eine Herausforderung für Gäste, die ihren „Essweg“ durch den Teller wählen können. Diese Löffelkombinationen sind klar unterscheidbar.
Quelle: Vilgis, Thomas A.: Komplexität auf dem Teller. In: Journal Culinaire 16, 2013
Wolfram Siebeck (Intro)
Zum Anfang Zum AnfangWolfram Siebeck
Zu Beginn der 1970er Jahre veröffentlichen in Frankreich die überregionalen Tageszeitungen und Illustrierten regelmäßig Restaurantkritiken, die nicht von den besprochenen Gastronomen finanziert wurden. In Westdeutschland gab es Vergleichbares nur in ersten Anfängen. Fast ausschließlich die Zeitschriften der gastronomischen Fachverbände befassten sich mit Restaurants. Sie konnten aber die Qualität von Speisen und Getränken nicht frei kritisieren. Unabhängige Medien berichteten herkömmlicherweise über ein großes Hotel, wenn dort ein bedeutender Politiker abstieg, ein weltberühmter Tenor oder Filmstar zu Gast war. Daher konnten Köche noch kaum durch ihr Prestige und über die Medien Gäste anlocken.
Schon Mitte der 1970er Jahre war die Lage in Westdeutschland gewandelt. Wolfram Siebeck, Gert von Paczensky und Klaus Besser avancierten in Fachmagazinen und überregionalen Printmedien zu angesehenen Gastronomiekritikern. Sie brachten kulinarische Themen in den gesellschaftlichen Diskurs und machten Köche zu Stars.
Video
Essen im Sturmschritt vs. gepflegtes Essen
Gero von Böhm: Das Haar in der Suppe, gesendet am 27.6.1993 im ZDF
Anfänge kulinarischer Öffentlichkeit
Zum AnfangFrühe Magazine
Journal für Feinschmecker. Beilage „Der Stern“
Nr. 51, 14. Dezember 1969
Foto: Ulrich Mack
Erstausgabe „essen & trinken“ Oktober 1972
essen & trinken fokussierte die gehobene und häusliche Küche. Der hohen europäischen Kochkunst und Tafelkultur widmete die Zeitschrift nur ein kleines Segment.
Erstausgabe „Der Feinschmecker“ Oktober 1975
Arne Krügers Feinschmecker wurde 1975 vom Jahreszeiten Verlag übernommen und wandelte sich in ein Journal, in dem bald eine Crème bereits etablierter Autoren über die internationale und nationale Gastronomieszene und ihre Trends schrieb.
Erstausgabe „gourmet“ Herbst 1976
Johann Willsberger gründete 1976 die Zeitschrift gourmet, die angerichtete Teller in brillanten Großformaten aus der Perspektive von Essenden präsentierte. In dieser Zeitschrift standen Gerichte, Produkte und neue kulinarische Trends im Fokus.
Erstausgabe „Besser’s Gourmet Journal“ Dezember 1978
Das Gourmet Journal erschien seit 1973 zunächst als Teil des Bonner Gesellschaftsmagazin „Esprit“. Im Dezember 1978 wurde daraus die Zeitschrift Besser’s Gourmet Journal.
Anfänge kulinarischer Öffentlichkeit in der Bundesrepublik Deutschland
Werbung für das Hotel und Restaurant
„Der Erbprinz“ in Ettlingen. In: Fabian, Ursula:
Werbung für das Hotel und Restaurant „Der Erbprinz“ in Ettlingen. In: Fabian, Ursula: Der Erbprinz in Ettlingen, München 1985, S. 14 f. (Foto: Ulrich Kerth)
Der Kulinarliterat Wolfram Siebeck
Zum AnfangZu Wolfram SiebeckWolfram Siebeck hat sich für sein Lebenswerk seriöse Laudatoren gewünscht, als er 2008 das Buch „Siebecks Seitenhiebe. Aus dem Leben eines Berufsessers“ publizierte.
Siebecks Kindheit und Jugend
Mit 15 Jahren ist Wolfram Siebeck vom Gymnasium an ein Flugabwehrgeschütz in Bochum geschickt worden. Als 16-jähriger ging er an die Ostfront. Auf dem Heimweg von der Oder ins Ruhrgebiet geriet Wolfram Siebeck in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er war vier Monate in Boitzenburg und auf Fehmarn in einem Lager, durfte dann aber nach Hause. Seinen Hunger im Gefangenlager und während der Nachkriegszeit sah Siebeck später als Argument, kulinarischen Genuss zu würdigen: Wer „aus Wassersuppe und angebranntem Kohl keine Lehren gezogen hat, der hat auch aus dem Dritten Reich wenig gelernt.“
Alma und Wolfram Siebeck
SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck (Foto: Walter Siebeck)
Quelle: SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck (Foto: Walter Siebeck)
Quelle: SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck (unbekannter Fotograf)
Wolfram Siebeck
SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck (Foto: Walter Siebeck)
Wolfram Siebeck bei der Einschulung
Eingeschult wurde Siebeck in Essen-Holsterhausen am 1. April 1935. Die Schultüte war, wie er selbst berichtet, „geliehen und leer“.
Quelle: SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck (Foto: Walter Siebeck)
Wolfram Siebeck als Flakhelfer mit Mutter Alma Siebeck 1944
Vom Januar bis April 1945 sollte Wolfram Siebeck mit dem letzten Aufgebot der Wehrmacht die Rote Armee an der Oder aufhalten. Dieses Kriegserlebnis bei Eberswalde hat Wolfram Siebeck bis ins hohe Alter immer wieder umgetrieben.
Quelle: SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck (unbekannter Fotograf)
Der Illustrator
Das Lifestyle-Journal twen, dessen Layout als legendär gut galt, stellte Wolfram Siebeck im Januar 1961 als „jungen deutschen Zeichner“ aus Kettwig an der Ruhr vor, der „illustriert, karikiert“ und „Witz, nicht Witze zeichnet“. Siebeck stattete immer wieder eigene humoristische Artikel in Zeitschriften mit seinen Illustrationen aus. Zu einem ersten Höhepunkt in der Karriere wurde der Auftrag, die Programmhefte des Bonner Presseballs zu gestalten.
In den Zeitungen setzte sich zunehmend die Fotografie gegen die Illustration durch. Deshalb wechselte Siebeck das Metier und wurde vom Zeichner zum Autor. Dennoch hat er bis ins hohe Alter gelegentlich als Illustrator gearbeitet. Zu seinem 80. Geburtstag zeichnete er für das ZEITmagazin eine Karte: „Meine Futterplätze“.
Zu den Grafiken
Der ‚Grasshopper-Defence-Jump‘
Fig. I (Bei einer angenommenen Ballgeschwindigkeit
von 12,3 m/sec)
„Berner Einwurf“
(Interjectio Brunis) Erstmalig in dieser Form1935 in Bern durchBruni, Mailänder FFC
Korrekter ‚Rechts-Überdreher‘
(O’Connor, Birmingham 1926) mit typischer Armstellung.
‘Henseln‘ in Gegenrichtung
„Diese extravagante Figur entschied 1932 die Weltmeisterschaft für Andorra. Seitdem durch IFO-Beschluss mit Recht verboten.“
Der ‚Grasshopper-Defence-Jump‘
Fig. I (Bei einer angenommenenBallgeschwindigkeit von 12,3 m/sec)
Der ‚Grasshopper-Defence-Jump‘
Fig. II (Endphase mit gleichzeitiger Nierenkühlung)
Der ‚Veits-Stoß‘
Ursprüngli im Hochgebirgsfußball beheimatet. Versch. Anwendungsmöglichkeiten. Gezahnt und ungezahnt.
Verschiedene Arten des ‚Drollig‘ vergl.: ‚Das Drolling im L- u. W-System‘ von F. Schubitz, Barl Verlag, Solingen.)
Fig. I: Beispiel des schweizer Stils mit charakteristischer Kleinfingerstellung der linken Hand.
versch. Arten d. Drolling, Forts.
Fig. II: Brolling à la Sicilienne, mit Zielhand. Von Sizilianischen Linkshändern in den Jahren 1928-1932 erfolgreich angewandt. Seitdem wenig gebräuchlich.
versch. Arten d. Drolling, Forts.
Fig. III: Polnisches Drolling, aus welchem sich das heutige Drolling entwickelte. (vergl. Armstellung!)
versch. Arten d. Drolling, Forts.
Fig. IV: Doppel-Drolling 1957, eine zur Vollendung entwickelte Figur. In dieser Reinheit selte. Begehrtes Sammlerobjekt.
Erste Texte
Filmkritiken veröffentlichte Siebeck auch in der ZEIT, er erhielt dadurch Kontakt zur Redaktion des Blattes, die ihm seit 1967 eine Kolumne auf der Humorseite einräumte. Als diese eingestellt wurde, schrieb er einen regelmäßigen Beitrag auf der entsprechenden Seite des Stern. Den unterhaltsam pointierten Ton, für den später seine Gastronomiekritik bekannt war, entwickelte Siebeck schon in seinen launig-heiteren Satiren.
Wolfram Siebeck im Cabrio
Quelle: SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck
Entstehung von Siebecks kulinarischen Grundsätzen
Dagegen eröffneten Reisen zu seinem Vater, der nach der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg getrennt von der Familie in Pforzheim wohnte, Siebeck einen ersten Zugang zur gehobenen Gastronomie Süddeutschlands. Eine frühe Erfahrung mit der Gourmandise machte Siebeck in „Katzenbergers Adler“ in Rastatt. Der junge Journalist interessierte sich fortan für bessere Lokale. Den Weg zum Connaisseur fortzusetzen, bestärkten Publikationen von Lilo Aureden und Joseph Wechsberg.
Video
Gulaschsuppe und Kolaschka
Gero von Böhm: Das Haar in der Suppe, gesendet am 27.6.1993 im ZDF
Kochkurs bei Pierre Gaertner
Kulinarisch trat Siebeck für die exquisite Kochkunst ein und bekannte sich zu einer qualitätsorientierten Alltagsküche. Er votierte gegen die sättigende Fülle der so genannten gutbürgerlichen Küche. Diese verzichtsbetonte Art, sich den Magen zu füllen, stand im Kontext der 1970er Jahre für eine Generation, die weithin im Deutschtümelnden verhaftet blieb. Statt anspruchsvoll zu genießen, wurden Dosen- und Tiefkühlkonserven, Convenience- und Fastfood als Fortschritt betrachtet. Künstliche Kost hatten in bundesdeutschen Haushalten Konjunktur. Fast überall dominierten der Dosenöffner und das Tiefgefrorene.
Pierre Gaertner (3. v.l) mit seiner Küchenbrigade
im „Aux Armes de France“ in Ammerschwihr.
In: Twen 3/1969, S. 97
Horst Munzig
Nouvelle Cuisine
Menüs sollten nach Siebecks Vorstellung so komponiert werden, dass sie durch einen besonders herausgehobenen Gang in Erinnerung bleiben. Wenn in den „Dégustations-Menüs“ jedes von acht oder gar zwölf klein portionierten Tellergerichten Bewunderung für die Virtuosität des Küchenchefs abnötige, hebe ein Höhepunkt den anderen auf. Vom Feuerwerk der Delikatessen bleibe daher nur eine diffuse Erinnerung.
Zubereitung eines Hechts im „La Côte d'Or“ in Saulieu / Chef François Minot.
In: Amunategui, Francis: Masterpieces of French Cuisine: The authentic recipes for the superlative dishes served in France's most honored restaurants, London 1971, S. 160 (unbekannter Fotograf)
Vom Pionier zum Papst der Gastronomiekritik
Auch Willy Fleckhaus, der Herausgeber und maßgebliche Grafiker des twen, erkannte früh die Kochkunst als Thema. Er beauftragt Siebeck, der privat schon leidenschaftlich kochte, mehrere Artikel über Kulinarisches zu schreiben. Im Januar 1969 widmete sich ein Dreiseiter des twen dem Bœuf à la Carbonade: „Kaufen Sie doch mal ein großes Stück Fleisch“. Der Beitrag wurde großzügig mit einem doppelseitigen Foto von einem rohen Rinderbraten, einem Rosenstück, illustriert. Als nächstes druckte der twen im Februar 1969 Siebecks Artikel über Vitello tonnato: „Versuchung auf Italienisch“ und im März 1969 berichtet Siebeck auf acht Seiten noch einmal über seinen Kochkurs bei Pierre Gaertner. Fleckhaus gestaltete 1976 auch Wolfram Siebecks erstes Buch zur Kochkunst: Kochschule für Anspruchsvolle. Inzwischen hatte Wolfram Siebeck gemeinsam mit Gert von Paczensky und Klaus Besser in der Bundesrepublik die Gastronomiekritik etabliert.
Bœuf à la Carbonade.
In: twen, 1/1969, S. 62 f. (unbekannter Fotograf)
Buch und Kolumne
Den ersten Artikel in einem Gourmetmagazin veröffentlichte Siebeck zu Jahresbeginn 1976. Er schrieb im Feinschmeckerüber ein Gericht, das Eckart Witzigmann neu entwickelt hatte, das „Kalbsbries Rumohr“. Eine erste Serie von zehn kulinarischen Artikeln veröffentlichte Siebeck im ZEITmagazin von Oktober bis Dezember 1978. In diesem Kontext erschien am 15. Dezember 1978 das erste Weihnachtsmenü. Die Kolumne „ZEITschmecker“ startete am 23. Februar 1979, als das ZEITmagazin begann, regelmäßig über gute Küche zu berichteten. Einen ersten Kochwettbewerb unter dem Titel „Sonntags in deutschen Töpfen“ organisierte Siebeck mit dem ZEITmagazin 1981 noch als spezifisch an Hausfrauen adressiert. Im folgenden Jahr bot er an selber Stelle zum ersten Mal ein Sommerseminar an, das in zehn Beiträgen erläuterte, wie ein Menü gekocht werden kann.
Inselbriefe
Eckart Witzigmann und Wolfram Siebeck.
In: Feinschmecker 1/1976, S. 8 (Foto: Rabanus)
Restaurantkritiken
Nach über vier Jahrzehnten als Fachjournalist für Gastronomie konstatierte Siebeck, wie schwer es ist, die Leistung eines Kochs einzuschätzen: „Jeder muss sich warmschreiben, und gerade bei Restaurantkritiken braucht man Übung. Erst die 50., vielleicht sogar erst die 100. wird richtig gut. Erst dann ist man sicher im Urteil. … Ich habe ganz Europa abgefressen aus eigener Tasche, das war sozusagen mein Universitätsstudium, es war wunderbar. Mein Gott war das schön!“
Video
Wolfram und Barbara Siebeck verkosten eine Vorspeise im Restaurant
„Auberge de Reilanne“ 1987
Roman Brodmann (ARD-Ratgeber Essen und Trinken), Heimkehr von südlichen Küchen. Die ‚Auberge‘ in Reillanne
Siebeck als Journalist für Kochkunst
Als Gastronomiekritiker befasste sich Wolfram Siebeck in den 1970er und 1980er Jahren vorwiegend mit den Restaurants und dem kulinarischen Klima in Frankreich und der Bundesrepublik. Mit Vorliebe wandte sich der Gourmet Siebeck dem östlichen Teil des Midi zu und bekannte sich auch dazu: „Natürlich gehöre ich auch zu denen, die sich zwischen Mâcon und Avignon kulinarisch mehr zu Hause fühlen als dort, wo sie ihre Steuern zahlen.“ Diese Präferenz hatte Siebeck sowohl für die mediterrane Alltagsküche, die er deutscher Hausmannskost entschieden vorzog, als auch für die exquisite Kochkunst in Südfrankreich.
Da Siebeck seine grundlegenden gastrosophischen Erfahrungen schon gemacht hatte, bevor die Nouvelle Cuisine en vogue war, blieb er diesem Trend gegenüber unabhängig. Köche wie Paul Haeberlin vermittelten Siebeck zeitgleich die Erkenntnis, dass komplexes Aroma verloren geht, wenn leichte Kost das ausschließlich dominierende Ziel ist. Butter und Sahne bleiben daher auch nach Siebecks Credo als Zutaten unverzichtbar.
Karikatur: Wolfram Siebeck als Totengräber der Nouvelle Cuisine.
In: Besser’s Gourmet Journal, 4/1974, S. 4
Zeichnung: Klaus Böhle
Das Ende der Nouvelle Cuisine
Ihr Niveau büßte die Kochkunst des bekanntesten Küchenchefs der Welt, laut Siebeck erst drei Jahre später ein, als Bocuse‘ Paradegericht „Soupe aux truffes V.G.E“ (Trüffelsuppe Valéry Giscard d’Estaing) zu einer salzigen Banalität ohne aromatische Trüffel herabsank, das Kalbsbries schlecht pariert war, der soufflierte Steinbutt nach Fernand Point unkenntlich unter Beilagen verschwand und das Bresse-Huhn enttäuschend fad auf den Tisch kam. Was blieb, waren die großen Portionen. Weil auch Bocuses Stammgäste sich ihrer Jacken entledigten, fühlte Siebeck sich an ein Fernfahrerkneipe erinnert: „Als Wirt eines ‚Les Routiers‘ wäre Bocuse sicher der beste Kneipenwirt der Welt. So hat er nicht einmal das beste Restaurant Lyons.“ Noch ein Jahr später war bei Bocuse die Wut über Siebecks Kritik so groß, dass er ihn bei einem Gala-Diner unflätig beschimpfte und körperlich bedrohte.
Speisekarte von Paul Bocuse mit einer handschriftlichen Widmung
SLUB Dresden, Nachlass Wolfram Siebeck
„A Madame Barbara WOLFRAM
avec toute ma sympathie gourmande
Paul Bocuse 11 oct. 1980“
Kritik und Konflikt
Eckart Witzigmann war Siebeck über Jahre hinweg gram, weil er im Feinschmecker 1987 veröffentlichte, er habe in der „Aubergine“ à la carte bestellt und keine „erlesenen Werke eines gereiften Meisters“ bekommen, wie man das erwarten dürfe. Denn in einem Drei-Sterne-Restaurant sollte es „erinnerungswürdig gut schmecken“. Im Vergleich zu Witzigmanns Küche befinde sich Heinz Winkler im „Tantris“, dem anderen Münchener Drei-Sterne-Restaurant, „zweifellos auf der Höhe seiner Form“ und biete eine „elegante Küche, keine Stolpersteine, keine Ungereimtheiten“ und keinen Firlefanz. Erst 2008, zu Siebecks 80. Geburtstag, söhnte sich Witzigmann mit seinem Kritiker aus und erklärte, das Verdikt im Feinschmecker halte er immer noch für ein Fehlurteil. Das sei aber eine Petitesse im Vergleich zu Siebecks Verdiensten. Auch die Auseinandersetzungen Siebecks mit Viehhauser und Bocuse wurden nach einigen Jahren im Konsens beigelegt.
Eckart Witzigmann
In: essen & trinken 6/1983, S. 42 (Foto: Herlinde Kölbel)
Die 1980er Jahre
Video
Wolfram Siebeck zum deftigen Essen
Gero von Böhm (ZDF): Das Haar in der Suppe
Die Avantgardeküche
Der spanische Avantgardekoch hielt sich nicht an die Maxime, dass das zentrale Produkt eines Gerichts der Hauptdarsteller sein müsse und daher möglichst naturnah zu präsentieren sei. Stattdessen überraschten seine Speisen mit einem unerwarteten Geschmack, ohne die Zunge zu langweilen. Weil die im „El Bulli“ servierten Zubereitungen die Produkte nicht erkennen ließen, aus denen sie hergestellt waren, sprach Siebeck von einer „artifiziellen Extremküche“. Obwohl Siebeck Ferran Adrià in Deutschland erst bekannt machte und seine Bedeutung als kreativer Koch nicht anzweifelte, gefiel ihm nicht, dass in den folgenden Jahren eine Koch-Avantgarde die Ideen der Molekularen Küche aufgriff. Dazu ging Siebeck im Gegensatz zu Jürgen Dollase, der seit 1999 als Gastronomiekritiker reüssierte, immer weiter auf Distanz. Denn durch den neuen Trend trete Design als „teueres Kunstgewerbe an Stelle von solider Schmackhaftigkeit.“ Speisen mit Texturen und Temperaturen zu komponieren, wies Siebeck der Chemie und nicht der Kochkunst zu.
Das „Noma“ des dänischen Kochs René Redzepi sah Siebeck als ein „skandinavisches Äquivalent zu Ferran Adriàs Restaurant ‚El Bulli‘“. Redzepi habe „eine eigene Version der kulinarischen Avantgarde“ erfunden. Die Kost des „Noma“ hielt Siebeck für ein geeignetes Modell, die exquisite Kochkunst Europas durch Bezug zum jeweiligen Umland zu variieren und dadurch noch interessanter zu gestalten.
Der Schatten von Wolfram Siebeck
vor dem „Noma“, 2006
Foto: Barbara Siebeck, SLUB, Foto 1768
Ferran Adrià und Wolfram Siebeck auf der Documenta 2007
(Foto: Barbara Siebeck, SLUB, Foto 2209)
Ferran Adrià und Wolfram Siebeck auf der Documenta 2007
(Foto: Barbara Siebeck, SLUB, Foto 2210)
Der Schatten von Wolfram Siebeck vor dem „Noma“, 2006
(Foto: Barbara Siebeck, SLUB, Foto 1768)
Wolfram Siebeck im „Noma“, 2006
(Foto: Barbara Siebeck, SLUB, Foto 1769)
Das kulinarische Klima
Auch diese Texte Siebecks sind essayistische Erzählungen. Sie erläutern Zusammenhänge, die üblicherweise einer puren Kochanweisung nicht zu entnehmen sind. In seinen Rezepten verzichtete Siebeck ebenfalls von Anfang an auf Zutatenlisten. Die Kochanweisungen sollten mehr Vorschläge als Vorschriften sein, um der Spontaneität und der Entfaltung des Individuums Raum zu geben. Beim Abschmecken war daher Fingerspitzengefühl unumgänglich erforderlich. Deshalb sollte diese Küche auch ausschließlich mit frischen Produkten arbeiten, damit nicht vorgewürzte Tiefkühlkost den Genuss diktiert.
Einführung in die Kulinarik von Wolfram Siebeck
Siebeck, Wolfram: Kochschule für Anspruchsvolle,
München 1976
Gesellschaftliche Aufmerksamkeit
Über den Kreis der Fachinteressierten hinaus erreichte Siebeck eine breite Leserschaft durch seine Kolumnen und Artikel im Stern und besonders in der ZEIT. Dazu trugen auch kontroverse Debatten bei. Im Mai 1975 schlug der Schriftsteller Günter Herburger in einem Gedicht vor, Wolfram Siebeck zu verbieten, über Essen zu schreiben, um das Feuilleton zu verbessern. Man solle Siebeck „drei Tage mit Heftpflaster über dem Mund in die Bahnhofsgaststätte von Würzburg setzen, wo wir mitunter auch schlemmen“. Siebeck replizierte. Er unterzog die Würzburger Bahnhofsgaststätte einer seriösen kulinarischen Begutachtung. Dieser Text war nicht an Feinschmecker adressiert. Er richtete sich an eine linke und an der Literatur interessierte Leserschaft.
Siebecks Weihnachtsmenüs waren seit den ausgehenden 1970er Jahren in der Bundesrepublik ein fester Bestandteil der breit etablierten Esskultur. Selbst der ehemalige Außenminister Joschka Fischer bekannte 2016 in seinem Nachruf auf Wolfram Siebeck, er habe diese Menüs mehrfach mit Erfolg nachgekocht.
Video
Wolfram und Barbara Siebeck in der Küche
Roman Brodmann (ARD-Ratgeber Essen und Trinken), Siebecks Festmenü
Der Anteil von Barbara Siebeck
Als ständige Begleiterin auf Verkostungsreisen hat Barbara Siebeck über fast ein halbes Jahrhundert kulinarisches Urteilsvermögen erworben. Wie sie die jeweilige Kochleistung einschätzte, teilte sie ihrem Mann bereits während des Verzehrs im Restaurant mit. Wolfram Siebeck, der sich seine eigene Meinung bildete und diese auch bei Tisch kundtat, hat in seinen Restaurantkritiken die Positionen von Barbara nur selten erwähnt.
Barbara Siebeck auf dem Söller von Burg Mahlberg, 2018
Jonas Klöber
Wein. Qualität statt Quantität
Für den Gourmet Siebeck entschied sich die Qualität eines Weins im Kontext eines Menüs. Im Restaurant den richtigen Wein zu bekommen, könne aber kompliziert sein. In den 1970er Jahren hielt Siebeck die Verhandlung mit Sommeliers noch für strukturell unbefriedigend. Zwar kenne der Weinkellner die bestellten Gerichte an einem Tisch und empfehle dazu sicher auch passende Weine. Er dürfe aber nicht sagen, was die Weine kosten, die er vorschlage. Unerfahrenen Gästen helfe eine solche Beratung wenig. Weinkenner würden dagegen lieber in Ruhe das gesamte Angebot eines Hauses auf der Karte studieren, um sich ein Gesamtbild zu machen, statt ohne Überblick nur der Empfehlung eines Sommeliers zu folgen. In späteren Jahren entspannte sich diese Situation, sodass Siebeck, der immer noch gerne und ausgiebig Weinkarten las, sich laut eigener Aussage „genussvoll den Beratungen der jeweiligen Sommeliers“ anvertraute.
Zeichnungen von Wolfram Siebeck
„Liegender Weintrinker“
SLUB, Nachlass Wolfram Siebeck
Kulinarischer Lebensstil
„Wasser wird von allen Menschen als Getränk geschätzt. Von manchen mehr, von manchen weniger. Zu letzteren gehöre ich. Ich bin, was man auf Neudeutsch einen Weinfreak nennt.“ Siebeck war gleichgültig, wo der Wein herkam, nur gut – oder noch besser – exzellent musste er sein. Bei Weinen von erster Qualität sei ihm auch egal, zu welchem Essen er sie trinke. Denn von einer gewissen Klasse an sei die gängige Zuordnung von Wein und Speisen nicht mehr so relevant, wie es die Ratgeberliteratur behaupte. Siebeck erläutert daher, wie sich Fisch in Tomatensauce mit Oliven und Knoblauch mit Rotwein harmonisieren lasse, dass zu Huhn, Kaninchen und Innereien durchaus auch Weißwein passe, ebenso wie zu den meisten Käsesorten. Mit dieser Position widersprach Siebeck konventionalisierten Weinempfehlungen, wie Rotwein zu Fleisch und Weißwein zu Fisch. Er schloss sich aber der herkömmlichen Ansicht an, dass Getränke nicht die Wahrnehmung von Speisen behindern dürfen und umgekehrt. Die Farbe des Weins hat keine Bedeutung, wenn bei Getränk und Gericht die Intensität der Aromen einander entspricht.
Wolfram Siebeck, Weinprobe im Burgenland, April 2007
Polaroid: Barbara Siebeck
Medialer Wandel
Zum AnfangVom Hedonismus zur Analyse
Zugleich hat der Gastronomiekritiker Jürgen Dollase analytische Kriterien für kulinarische Geschmacksurteile erarbeitet. Dollase forderte von professionell-handwerklichen Leitbildern der Spitzenküche in Frankreich abzugehen, eine neue Form von Subtilität und Finesse zu entwickeln und das Individuell-Kreative zu fördern. Die klassische Komposition eines Gerichts solle durch ein differenzierteres Konzept ersetzt werden, das nicht nur mit dem Aroma, sondern mit allen menschlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten kalkuliert und eine noch komplexere kulinarische Sensorik ermöglicht. Dazu müssen nach Dollase Temperaturkontraste und Texturdifferenzen bedacht werden. Der Koch muss zudem vorausplanen, wie Aromen sich beim Verzehr zeitlich gestaffelt entfalten und wie eine Speise, die auf eine andere folgt, durch das beeinflusst wird, was vorher genossen wurde. Auf naturwissenschaftlicher Basis erforscht Thomas A. Vilgis die molekularen Strukturen, die von Geschmacks- und Geruchssinn rezipiert werden. Damit wird wissenschaftlich bzw. gustatorisch fassbar, was Verarbeitung und Kombination von Produkten bewirkt.
Bildquelle für Löffel mit chemischen Strukturen: (T.A. Vilgis, eigenes Werk)
Vom Printmedium zum Internet
Auch die vielen kostenlos abrufbaren Einschätzungen der Internetportale, welches Niveau ein Restaurant hat, kommen nicht von fachkundigen Testern*innen. Denn oft ist dort ein Votieren möglich, ohne Sachkenntnis nachzuweisen. Solche Rankings stehen dann häufig in absurdem Gegensatz zu Beurteilungen von professionell erarbeiteten Restaurantführern. Andererseits steht wegen der Online-Konkurrenz selbst der Markführer, der Guide Michelin, unter bedenklichem Finanzierungsdruck. Schließlich sind auch umfangreichere Reportagen und kulinarische Diskurse ins Internet gewandert. Neben jüngeren Food-Journalisten, die sich ihren Raum online selbst geschaffen haben, publizieren im Netz auch Gastronomiekritiker wie Manfred Kohnke und Jürgen Dollase, die ihr Renommee durch Printmedien gewonnen haben. Auch Wolfram Siebeck schrieb seit 2011 einen Blog Wo isst Siebeck?.
Webseite „Wo isst Siebeck?
(Link führt zu einer externen Webseite)
Siebeck verfasst 2013 seinen Text zu Bocuse
SLUB / Deutsche Fotothek, Fotografie von Barbara Siebeck (Foto: Barbara Siebeck)
Zitate Siebeck
Zum Anfang Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangTitelgrafiken
Zum Anfang Zum Anfang Zum AnfangImpressum
ImpressumDeutsches Küchenwunder (Online-Ausstellung der SLUB Dresden und der TU Dresden)
Josef Matzerath
unter Mitarbeit von Jana Kocourek, Merle Nümann, Thomas Stern, Benjamin Wolf (kuratorische Assistenz) und Johannes Wolff
Gestaltung
pingundpong*Gestaltungsbüro, Dresden
Reproduktionen
Abteilung Deutsche Fotothek - SLUB
Leihgeber
ARD (Videomaterial)
Heino Banderob (Fotografien)
Günter Beer (Fotografien)
Dieter Biesler (Fotografien)
Gero von Boehm (Videomaterial)
Wulf Brackrock (Fotografien)
Roman Brodmann (ARD Ratgeber Essen und Trinken)
Edith Gerlach (Fotografien)
Alan Ginsburg (Fotografien)
Uli Hauke (Fotografien)
Franz Keller (Fotografien)
Bjørn Kray Iversen (Fotografien)
Kempinski Hotels S.A. (Fotografien)
Dieter und Elvira Kaufmann (Fotografien)
Ulrich Kerth (Fotografien)
Jonas Klöber (Fotografien)
Herline Koelbl (Fotografien)
Dietrich Ruhde (Fotografien)
Will McBride (Fotografien)
Ulrich Mack (Fotografien)
Horst Munzig (Fotografien)
Restaurant Tantris München (Fotografien)
Thomas Ruhl (Fotografien)
Jochen Schwurack (Fotografien)
Barbara Siebeck (Fotografien)
Richard Stradtmann (Fotografien)
Peter Thomann (Fotografien)
Johann Willsberger (Fotografien)
Reinhart Wolf (Fotografien)
Thomas Vilgis (Fotografien)
Vobis Film (Videomaterial)
ZDF (Videomaterial)
Autoren von Basistexten
Manfred Bissinger
Thomas Bürger
Daniel Deckers
Josef Matzerath
Gefördert von der TU Dresden, mit Unterstützung durch die Christian C.D. Ludwig Foundation, den Verein Ernährungsgeschichte in Sachsen e.V. und das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft
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