Videointro
Geschäftsbericht 2022
Sächsischen Landesbibliothek –
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Dieser multimediale Geschäftsbericht enthält neben Texten und Fotos auch Videos. Daher sollten die Lautsprecher Ihres Systems eingeschaltet sein.
Grußwort der Generaldirektionvon Katrin Stump & Markus Rehm
Generaldirektorin Katrin Stump stellt sich vor
Erfolgreich in Netzwerken
Partizipation ist uns wichtig
SLUB erleben
Bewegung an der Bibliothek
Ausstellungen & Veranstaltungen
Outro
Dankeschön und auf Wiedersehensagen Katrin Stump und Markus Rehm
Redaktion und Gestaltung
Redaktion und Gestaltung des Geschäftsberichts 2022
Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, SLUB
Zellescher Weg 18, 01069 Dresden
www.slub-dresden.de
Konzept und Redaktion: Jan-Luca Albrecht, Annemarie Grohmann
Texte: SLUB
Bilder (soweit nicht anders gekennzeichnet): SLUB Dresden, Ramona Ahlers-Bergner, Anne Lipp
Videoproduktion: Heiko Gabriel
Technische Umsetzung: Pageflow – Codevise Solutions
Herausgeber:in: Katrin Stump, Markus Rehm
Die Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
Gemeinsam/Partizipation ist uns wichtig
Die SLUB als Dienstleisterin/SLUB erleben
Erfolgreich in Netzwerken
Digitales Geologisches Archiv Sachsen online
Digitales Geologisches Archiv Sachsen online
Die Entwicklung von DiGa.Sax ist das Ergebnis einer fruchtbaren Kooperation zwischen dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und der SLUB, die dabei ihre Expertise und langjährige Erfahrung in der Digitalisierung von Beständen sowie deren Präsentation und Langzeitarchivierung einbrachte. Insofern stellt die SLUB die digitale Infrastruktur für DiGa.Sax bereit und betreibt die notwendigen digitalen Dienste. Ferner werden alle Daten von der SLUB langzeitarchiviert und damit dauerhaft gesichert.
Link mit weiteren Informationen:
https://www.digas.sachsen.de/ueber-digas
Link zum Portal:
https://www.digas.sachsen.de
Link zur Pressemitteilung:
https://www.slub-dresden.de/ueber-uns/presse/pressemitteilung/2022/12/2/startschuss-fuer-digasax-dig...
Im Verbund digitale Kulturdaten in Sachsen vernetzen
Im Verbund digitale Kulturdaten in Sachsen vernetzen
Gemeinsam mit dem KompetenzwerkD an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften ist die SLUB als assoziierter Partner an der Bereitstellung der technischen Infrastruktur für die Datenerfassung beteiligt. Hier entstehen eine zentrale Wissensbasis mit Referenzierungs- und Reconciliation-Diensten als Datenhub, eine Toolbox mit nachnutzbaren Softwarekomponenten für die Datenarbeit auch in anderen Projekten und Dienste für die Visualisierung auf historischem Kartenmaterial. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Virtuelle Kartenforum, das einerseits Material für die Arbeit in den Projekten zur Verfügung stellt. Andererseits wird das Virtuelle Kartenforum selbst weiterentwickelt und um einen Dienst zur Anzeige und Bearbeitung von Mosaikkarten ergänzt. Auch die Möglichkeit der Einbindung und Bearbeitung von GeoJSON-Layern wurde im Projekt ausgebaut und die Anzeige visuell deutlich aufgewertet.
„Lange Nacht des Schreibens“ erstmals in überregionaler Kooperation
Bereits 2021 führten das Schreibzentrum der TU Dresden und die SLUB die LNDS virtuell durch. Auch 2022 fand sie digital statt, nun aber in überregionaler Kooperation: Zusammen mit der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt und der Universitätsbibliothek Stuttgart boten das Schreibzentrum der TU Dresden und das SLUB TextLab ein umfangreiches Workshop- und Beratungsprogramm an. Auch die Schreibzentren der TU Darmstadt, der TU Dresden und der Universität Stuttgart waren an der Veranstaltung beteiligt. Durch die Kooperation konnte ein vielfältiges Programm aus Workshops, Vorträgen, einem moderierten Schreibraum und individueller Beratung angeboten werden, das ergänzt wurde durch bewegte Yoga-Pausen, Augengymnastik und Tipps zur konzentrationsfördernden Ernährung. Mit 578 Anmeldungen aus allen Teilen Deutschlands von 49 verschiedenen Hochschulen fand sich eine beeindruckende „Lange-Nacht-Community“ zusammen. Insgesamt wurden im Rahmen der Veranstaltung 1427 Workshop-Teilnahmen und 30 Einzelberatungen gezählt. Sowohl die hohe Teilnehmendenzahl als auch die Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass die gesetzten Themen von der Zielgruppe als relevant erachtet wurden: 90% der befragten Teilnehmer:innen gaben an, dass sich der Besuch der „Langen Nacht“ für sie gelohnt hat und unschlagbare 100% würden sie weiterempfehlen.
Infrastruktur für digitale 3D-Rekonstruktion
Infrastruktur für digitale 3D-Rekonstruktion
Ein besonderes Augenmerk der Weiterentwicklung liegt auf der medientypologischen Erweiterung, um das Portfolio unterstützter Medienformen auszubauen und den DFG-Viewer für weitere Kultureinrichtungen und wissenschaftliche Disziplinen zu öffnen. Während klassische Medien wie Drucke, Zeitungen, Akten, Periodika und Handschriften bereits seit vielen Jahren im Fokus des DFG-Viewers stehen, konnte nun in Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Hochschule Mainz sowie Dank einer Förderung der DFG der Grundstein zur Präsentation dreidimensionaler Digitalisate gelegt werden. Zunächst wurden die zugrundeliegenden Erschließungs- und Kodierungsstandards definiert, wobei bewusst auf international etablierte und möglichst generische Formate zurückgegriffen wurde, um einerseits weltweit anschlussfähig zu bleiben und andererseits die Anwendungsfälle nicht auf einzelne Fachdisziplinen zu begrenzen. Dabei konnte das Projekt insbesondere vom hohen Vernetzungsgrad und der exzellenten Fachexpertise der Projektpartner profitieren. Anschließend wurden bestehende quelloffene Software-Lösungen unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Nachnutzung im Kontext des DFG-Viewers evaluiert und mit three.js ein leistungsfähiges Framework gefunden, das alle Anforderungen erfüllt.
Bis zum Jahresende – und damit ca. zur Halbzeit des Projekts – konnte ein erster Prototyp entwickelt und zunächst von einem begrenzten Nutzendenkreis aus 3D-Expertinnen und -Experten verschiedener Fachinformationsdienste und NFDI-Konsortien getestet werden. Im Laufe des Jahres 2023 wird der Prototyp auf Basis des eingegangenen Feedbacks sowie der weitergehenden Projektpläne der Partner schließlich weiter ausgebaut und zum Projektende in den öffentlichen Web-Service des DFG-Viewers einfließen.
Lange Nacht der WissenschaftInteraktiv nachtaktiv
ca. 2000 Besucher:innen nutzten interaktives Angebot der SLUB
im Prinzip gab es drei verschiedene Angebotskategorien:
Expert:innen Fragen:
Fragen zur Familienforschung?
Zusammen mit dem Dresdner Verein für Genealogie und dem Dresdner Geschichtsverein beantworten wir Ihre Fragen zur Familienforschung und zur Geschichte Dresdens. Was sind die wichtigsten Quellen? Was ist in der SLUB verfügbar? Die Möglichkeiten sind vielseitig, wir laden Sie zum Forschen ein.
Audiokasetten und kein Abspielgerät? Lassen Sie sich beraten.
Die SLUB-Mediathek berät Sie, wie Sie mit einfachen Mitteln oder professioneller Unterstützung Ihre Medien digitalisieren können. Und auf großer Leinwand präsentieren wir histo-rische Kleinode in Bild und Ton, die im Rahmen des Landesprogramms zur „Sicherung des audiovisuellen Erbes in Sachsen“ (SAVE) digitalisiert wurden.
Bücher-Autopsie! Sprechstunde zu Besitzspuren
Führungen:
Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Deutschen Fotothek
Von analog zu digital, von der Fotokampagne zur hochwertigen Reproaufnahme – Wir bieten Einblick in die Fotowerkstatt und das Archiv der Deutschen Fotothek als eines der größten deutschen Bildarchive.
Entdecken Sie Film- und Tonschätze in unserer aktuellen Ausstellung
Bestaunen Sie ausgewählte Schätze der Kartensammlung
Die SLUB, wie sie kaum eine:r kennt:
Begeben Sie sich mit uns auf Entdeckungstour: zu Services der Bibliothek, die nicht jede:r kennt. Wussten Sie, dass man mitten in der Bibliothek Klavier spielen kann? Oder dass es bei uns eine Bibliothek der Dinge gibt? Nein? Dann melden Sie sich am besten für diese Führung an.
Mitmachaktionen:
Mixen Sie mit Muskelkraft Ihren Smoothie
In Kooperation mit dem Green Office der TU Dresden bieten wir Ihnen ein buntes Potpourri rund um das Thema Garten und Gärtnern:In unserer Garten-Lounge können Sie bei Kräuterlimonade in unserer ausgewählten Literatur zu „Urban Gardening“ schmökern und auch selbst tätig werden. Gemeinsam bauen wir beispielsweise eine Insekten-Nisthilfe. Auf dem Smoothie-Bike der TU Dresden haben Sie die Möglichkeit, sich Ihren Smoothie mittels Körperkraft auf dem Fahrrad selbst zu mixen. Es gibt verschiedene Bastelangebote für Kinder, beispielsweise Samen-bomben herstellen und Steine bemalen. Zudem erklären wir, wie Sie im SLUB Gemeinschaftsgarten mitgärtnern können.
Befreien Sie sich aus unseren Escape-Room
Es ist das Jahr 2118 und inzwischen werden alle Forschungsergebnisse ohne Kosten für Leser oder Autoren veröffentlicht. Dies wird als Diamantenes Open Access bezeichnet. Im Jahr 2023 war das noch anders und die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen konnte … nun ja, teuer oder zeitaufwändig sein. Aber nun hat ein Schurke alle Forschungsergebnisse hier in der SLUB wieder gesperrt. Könnt ihr die freie Wissenschaft retten und das Wissen für die freie Nutzung wieder zugänglich machen?
Gestalten Sie einen Umschlag für Ihr Lieblingsbuch
Sie haben immer ein Buch in der Tasche und wollen es schützen? Aus neuen und alten Stoffen nähen und gestalten wir hier gemeinsam Ihren persönlichen Buchumschlag für Ihr Lieblingsbuch. Lernen Sie nebenbei unsere Nähmaschinen kennen und wie Sie sie im SLUB Makerspace nutzen.
Alfred Brod
Blühende Bücher – Botanische Kostbarkeiten aus der SLUB
Link: https://www.slub-dresden.de/besuchen/ausstellungen-corty-galerie/archiv-der-ausstellungen/ausstellun...
Bereits in der Spätantike wurden pharmakologisch-medizinische Texte mit Abbildungen von Heilpflanzen versehen, um deren Bestimmung in der Natur zu erleichtern. Seit Einführung des Buchdrucks in der Mitte des 15. Jahrhunderts bis ins 17. Jahrhundert erschienen über hundert verschiedene, zunächst mit einfachen Holzschnitten, später mit Kupferstichen illustrierte Kräuterbücher. Infolge der europäischen Expansion in der Frühen Neuzeit und mit der Entwicklung einer wissenschaftlichen Botanik richtete sich das Interesse auch auf exotische Pflanzen und Früchte, die gesammelt, gehandelt, in Gärten gezogen und in prachtvollen Tafelwerken und handgemalten Alben abgebildet wurden.
Gemeinsam/Partizipation ist uns wichtig
Bürgerwissenschaftler:innen, Forschende und Studierende erschließen gemeinsam historische Quellen
Auf wundersame Ortschaften, grüne Klassenzimmer, eigentümliche Abkürzungen und Handlungsanweisungen für Reisende mit Rum im Gepäck stießen die Teilnehmenden in drei Tagen Quellenarbeit mit den Texten der Herrnhuter Brüdergemeine. Geckelemuckpeschünck, eine Ortsangabe, fanden wir in mindestens fünf verschiedenen Schreibweisen. Es stellte sich als das heutige Newcomerstown (Nähe Pittsburgh) heraus. Doch neben der Horizonterweiterung, was das Denken und Leben der Herrnhuter auf ihren Missionen ausmachte, wurden die Teilnehmenden selbst Expert:innen für alte Texte. Dies gelingt durch Wissenschaftskommunikation auf Augenhöhe: engagierte Bürgerwissenschaftler:innen geben ihre Kenntnisse zum Lesen der Kurrentschrift an Studierende und Forschende weiter, indem Texte gemeinsam in Gruppen gelesen werden. Fachlichen Input zur Kontextualisierung der Quellen gab es vom Moravien Knowledge Network. Der Workshop zeigte einmal mehr, wie gewinnbringend solche Austauschformate für die Wissenschaft und die Zivilgesellschaft sein können.
Coding da Vinci Ost³: Im Dreiländereck Ost wurden Kulturdaten lebendig
Dies greift das Event „Coding Da Vinci – der Kulturhackathon“ auf und zeigt, welch kreativer Umgang mit offenen digitalen Kulturdaten möglich ist und welches Potenzial sich heben lässt. In mehrwöchigen Sprints entwickeln Teams aus IT-Enthusiast:innen und Kreativen zusammen mit den datengebenden Kulturinstitutionen aus außergewöhnlichen, witzigen und kreativen Ideen Prototypen, mit denen die Kulturdaten gewissermaßen in Apps, Webseiten, Datenvisualisierungen, Spielen und interaktiven Installationen „zum Leben erweckt wurden“. Die Besonderheit des Coding da Vinci Ost3 war dabei, dass Kulturinstitutionen und Teams aus dem Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien vertreten waren: 40 Kulturinstitutionen, 20 Projektideen und ca. 100 Kulturinteressierte eröffneten das Event beim Kick-Off im März.
Die SLUB fungierte nicht nur als Austragungsort der Preisverleihung und als federführende Organisatorin, vielmehr brachten sich etliche SLUB-Mitarbeitende mit ihrem fachlichen Know-How ein und unterstützten tatkräftig mit Ihrer Expertise in den Bereichen Kulturgutdigitalisierung, Landeskunde (Saxonica), Bürgerbeteiligung und Open Science und Wikiversum.
Tagung Erinnerungskultur.digital
Schwerpunkte des ersten Workshoptags lagen auf den Themen digitaler Vermittlungskonzepte, Kontextualisierungen von ethisch problematischen Quellen sowie Grenzen und Potenziale offener Portale wie beispielsweise Wikimedia-Plattformen.
Schwerpunkt des zweiten Tags bildeten Einblicke in aktuelle Projekte mit bürgerwissenschaftlichem Engagement im Kontext digitaler Erinnerungskultur. Fazit der Begegnung war, dass dieser Austausch und das Kennenlernen verschiedener Akteure und Projekte, Methoden und technischer Infrastrukturen inspirierend und motivierend war, aber nur ein Anfang gewesen sein kann. Digitale Erinnerungskulturen benötigen den Diskurs, die Vernetzung von Initiativen und Akteuren, um nachhaltig wirken zu können.
Ausführlichere Informationen finden Sie in unserem Blogbeitrag:Digitale Erinnerungskultur in Sachsen – Ergebnisse und Eindrücke von der Vernetzungstagung in der SLUB
Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit im RepairCafé
Das monatlich stattfindende RepairCafé ergänzt die vorhandenen Angebote und Veranstaltungen des Makerspaces bestens und richtet den Fokus dabei auf die Themen Reparatur und Nachhaltigkeit. Dabei geht es nicht nur um die Reparatur von Gegenständen und die Vermeidung von Schrott und Abfall, sondern auch um gemeinsame Aktivitäten und die Etablierung von Communities.
Gemeinsam zu Gelegenheitsmusiken der Heinrich-Schütz-Zeit forschen
Im Sinne des SLUB-Slogans „Wissen kommt von Machen“ nutzte die Summer School die Neugier der jungen Wissenschaftler:innen und fragte unter anderem nach den kulturhistorischen und musiksoziologischen Kontexten der Quellen. Wie unterscheiden sich höfische, ländliche und städtische Gelegenheitsmusiken voneinander? Lässt sich eine Typologie ableiten und für wen sind sie geschrieben? Diese und viele weitere Fragen beschäftigten die Teilnehmenden während der fünftägigen Summer School. Dabei wurden einige Ergebnisse im neuen SLUB-Podcast- und Greenscreen-Studio aufgenommen, sodass sie im multimedialen Format für die Wissenschaftskommunikation festgehalten sind.
Open Science Lab eröffnet
Das SLUB Open Science Lab ist zuallererst ein attraktiver Ort für kreativen und kommunikativen Austausch. Die flexibel möblierten Räume unterstützen diverse Veranstaltungsformate von der mehrtägigen wissenschaftlichen Tagung über partizipative Hack- und Transcribathons bis hin zum spontan vereinbarten Projekttreffen. Dank der technischen Ausstattung sind auch hybride Settings realisierbar. Gleichzeitig bietet das Open Science Lab Raum für konzentriertes Arbeiten allein, in Kleingruppen oder, im liebevoll eingerichteten Eltern-Kind-Raum, auch als Familie.
Mit dem Open Science Lab hat die SLUB einen Ort und damit einen festen Anlaufpunkt für Aktivitäten rund um eine offene Wissenschaftskultur und -praxis in Dresden und darüber hinaus geschaffen. Als solcher ist das Open Science Lab offen für Forschende, Interessierte, Enthusiast:innen und Skeptiker:innen, um sich über das Thema zu informieren und mit den Akteur:innen der SLUB und vielen anderen Wissenschaftseinrichtungen ins Gespräch zu kommen.
Herausragende Erwerbung in der Abteilung Musik und AV-Medien Wallmann-Sammlung erworben
Herausragende Erwerbung in der Abteilung Musik und AV-Medien Wallmann-Sammlung erworben
Schütz gedruckt!Kommunizieren im Geflecht von Musik, Politik und Gesellschaft
Eine Ausstellung der SLUB Dresden | Schatzkammer 20. Juli bis 15. Oktober 2022 | Mo-Fr, 10-18 Uhr
2022 jährt sich der Todestag des Komponisten und Dresdner Hofkapellmeisters Heinrich Schütz zum 350. Mal. Das Festjahr zu diesem Anlass hat begonnen und wird auch in der SLUB begangen: Vom 20. Juli bis 15. Oktober ist die Ausstellung „Schütz gedruckt! Kommunizieren im Geflecht von Musik, Politik und Gesellschaft“ in der Schatzkammer der Bibliothek für Besucher:innen geöffnet.
Der Blick der Ausstellung richtet sich nicht primär auf das kompositorische Werk Oeuvre des Musikers, sondern fokussiert auf ein eng verbundenes Phänomen: Den Notendruck als wichtiges Verbreitungsmedium des 17. Jahrhunderts. Denn Notendrucke umfassen viel mehr als „nur“ die Musik. Auch, wenn sie vor allem Musik vermitteln sollen, vereinen sie meist zahlreiche weitere textliche und gestalterische Elemente, die unterschiedliche Absender und Adressaten haben. Neben dem Komponisten sprechen Herausgeber, Buchdrucker aber auch Kollegen und Freunde. Sie wenden sich an Musiker, Zuhörer, Sammler, Vorgesetzte, Machthabende, Buchbinder und Personen des engeren und weiteren Umfelds.
Frei nach der Formel: Who says what to whom in what channel with what effect? also: Wer sagt was zu wem über welchen Kanal mit welchem Effekt? (H. D. Lasswell) laden wir zu einem genauen Blick ein, wie der „Kanal“ Musikdruck in der Schütz-Zeit für vernetzte Kommunikation genutzt wurde. Was teilen uns Titelblätter mit? Warum erhalten bestimmte Werke keine Widmung und andere schon? Und wie nutzte Heinrich Schütz das Medium Druck, um sein eigenes Bild in der Öffentlichkeit zu beeinflussen? Auch Fragen der Materialität werden beleuchtet, etwa zur Papierherstellung, der Rolle von Wasserzeichen und der im Druck gespiegelten Kommunikation von Gewerken wie Buchdruckern und Buchbindern während des Herstellungsprozesses.
Daneben wird in einer medialen Rahmung der Bogen ins 21. Jahrhundert geschlagen. Stimmen aus Kultur, Wissenschaft und wichtigen Schütz-Netzwerken verraten, was sie an Schütz heute begeistert und geben Einblick in ihren persönlichen Zugang zu seinem Werk. Ensembles, die sich der Schützpflege widmen, richten einen „musikalischen Gruß“ an Schütz und die Besucher:innen.
Weitere Informationen in der Pressemitteilung: https://www.slub-dresden.de/ueber-uns/presse/pressemitteilung/2022/7/18/neue-ausstellung-zu-heinrich...
Von der Handschrift zum maschinenlesbaren Text (Teil 2)
Anfang August gibt es im SLUB TextLab wieder die Gelegenheit, praktisch an historischen Quellen zu arbeiten – dazu laden wir alle Interessierten herzlich ein! In einem dreitägigen Workshop können Sie unter Anleitung von Experten am Beispiel der Brüdergemeine Herrnhut das Handwerkszeug zum Umgang mit historischen Quellen lernen. Studierende, Forschende und Bürgerwissenschaftler:innen erschließen gemeinsam historische Handschriften, erarbeiten Transkriptions- und Editionsempfehlungen und setzen diese direkt am Text um. Es erwarten Sie spannende Einblicke in die Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine und aktuelle Forschungsprojekte!
Warum die Quellen der Brüdergemeine Herrnhut? 2022 ist das 300. Gründungsjahr der Stadt Herrnhut. Sie ging aus einer Ansiedlung protestantischer Glaubensflüchtlinge hervor. Die weltweite missionarische Tätigkeit der Herrnhuter Brüdergemeine hat eine Vielzahl von handschriftlichen Quellen entstehen lassen: beispielsweise Reiseberichte, Briefe und die Nachrichten der Brüdergemeine. Diese Texte geben nicht nur Aufschluss auf die Denkweisen der Brüdergemeine, sondern auch über Wandlungsprozesse in der Sprache, Erzählungen über das Fremde und gesellschaftliche Entwicklungen.
Der Dresdner Linguistik-Professor Alexander Lasch hat den Forschungshub „Digital Herrnhut“ initiiert. Das Ziel: den großen Wissenschaftsschatz der Herrnhuter Brüdergemeine über die neue Welt gemeinsam mit der Herrnhuter Brüderunität, der TU Dresden und der SLUB zu heben und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen finden im Hub zusammen und entdecken jede:r für sich und alle gemeinsam einen Gegenstand unter den Vorzeichen der Digital Humanities neu: Herrnhut.Wir sind gespannt, auf welche Fragen und Zusammenhänge wir noch stoßen werden!
Forschungshub Moravian Knowledge Network
Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen finden hier zusammen und entdecken jede:r für sich und alle gemeinsam einen Gegenstand unter den Vorzeichen der Digital Humanities neu: die Herrnhutischen Wissensarchive. Mit der Wahl des Namens für diesen Hub, Moravian Knowledge Network (MKN) (bis Mai 2022 firmierte der Hub unter dem Titel DigitalHerrnhut), adressieren sie genau dieses Interesse.
Direkt in unseren Beständen zur Brüdergemeine Herrnhut stöbern
Die Quelle versammelt Nachrichten aus der Brüder-Gemeine und ist auf das Jahr 1774 datiert.
Schauen Sie hinein und probieren Sie sich an der Entzifferung der Handschriften.
RestitutionRůžena Rosalie Kürschnerova
SLUB erleben
Deutsches Archiv der Kulinarik gegründet
Deutsches Archiv der Kulinarik gegründet
Das Deutsche Archiv der Kulinarik wird als Living Archive weiter ausgebaut, soweit rechtlich möglich digitalisiert und über ein Kulinarik-Portal weltweit zugänglich gemacht. Damit bilden die kulinarischen Sammlungen eine ideale Grundlage für die interdisziplinäre Forschung in den Geistes-, Kultur- und Naturwissenschaften. Die TU Dresden werde sich laut Rektorin Professorin Ursula Staudinger der Erforschung der kulinarischen Ästhetik, ihrer gesellschaftlichen Relevanz und der hohen Kochkunst und Tafelkultur widmen. Andreas Rutz, Professor für Sächsische Landesgeschichte an der TU Dresden betonte die besondere Tradition der Kochkunst und Esskultur in Dresden und Sachsen, die sich in der Tafelkultur des Dresdner Hofes und seinem Umfeld, aber auch einer im 19. Jahrhundert blühenden Restaurantkultur widerspiegelt. Eingebettet war die Gründung des Deutsches Archivs der Kulinarik in eine internationale Tagung anlässlich des 200-jährigen Erscheinens von Carl Friedrich Rumohrs „Geist der Kochkunst“, mit dem der aus der Nähe von Dresden stammende Autor eine systematische Kochkunsttheorie verfasste und damit den Beginn der kulinarischen Moderne einläutete. Zeitgleich wurde die Ausstellung „Eckart Witzigmanns Kalbsbries Rumohr“ im FoodStudio der SLUB eröffnet.
Die Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken an der SLUB
Die Landesfachstelle unterstützt mit ihrer fachlichen Expertise die ca. 390 öffentlichen Bibliotheken Sachsens bei der Erfüllung ihrer vielfältigen Aufgaben. Besonders im Blick sind dabei die Einrichtungen im ländlichen Raum, die sich zu attraktiven Orten der Information, der Begegnung, des lebenslangen Lernens und der kulturellen Bildung entwickeln. Die Landesfachstelle ist dabei nicht nur Ansprechpartnerin für die öffentlichen Bibliotheken selbst, sondern auch für die Kommunen und Kulturräume und fungiert so auch als Bindeglied zwischen Bibliotheken und ihren Trägern.
Zum Leistungsspektrum der Landesfachstelle gehören verschiedene Services: Sie berät öffentliche Bibliotheken zu allen bibliothekarischen Themen, erstellt Informationsmaterial (z.B. didaktische Arbeitshilfen) und bietet umfangreiche Fortbildungsangebote für Bibliotheksbeschäftigte. Auch bereichert sie das Medienangebot öffentlicher Bibliotheken durch ergänzende analoge und digitale Medien und vernetzt öffentliche Bibliotheken mit zivilgesellschaftlichen Initiativen in Sachsen.
2022 wurde die organisatorische Integration der Landesfachstelle in die SLUB realisiert. Damit einher gingen das Redesign der „Marke Landesfachstelle“, die technische und infrastrukturelle Ausstattung für die Beschäftigten in Chemnitz sowie die Einbindung von Informationen und Services der Landesfachstelle in die SLUB-Website.
610.000 Bände in den Digitalen Sammlungen
Um die Nutzungsmöglichkeiten der Digitalisate zu erhöhen, werden mithilfe von Texterkennungssoftware maschinenlesbare Dateien erzeugt und so die Durchsuchbarkeit von Texten, Textvergleiche, Anreicherungen und Verknüpfungen mit anderen Texten oder Datenquellen wie Wikidata realisiert.
Im Laufe des Jahres 2022 wuchsen die Digitalen Sammlungen der SLUB weiter an, sodass im November bereits 610.000 Bände veröffentlicht waren. Darüber hinaus sind ca. 1,8 Millionen grafische Medien (Fotografien, Karten, Zeichnungen) der Deutschen Fotothek digital verfügbar.
Open Access publizieren
SLUB.Archiv erhält anerkannte Zertifizierung
SLUB.Archiv erhält anerkannte Zertifizierung
Weitere Informationen:
Website der CoreTrustSeal-Organisation
Lernraumentwicklung: Experiment „Lernpause mit Pfötchen“
Virtuelles Kartenforum strukturell und optisch runderneuert
Das Refactoring brachte viele neue Möglichkeiten mit sich, darunter einen eigenen Modus zur Unterstützung von Mobilgeräten, die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Basiskarten und einer Luftbildansicht, optimiertes Teilen von Daten und die Anzeige des eigenen Standorts. Darüber hinaus können nun zusätzliche Basiskarten eingebunden und eigene Geodaten, wie etwa der Verlauf einer Reiseroute, Fundorte von Objekten oder aktuelle Grundstücksflächen, im offenen Datenformat GeoJSON auf der historischen Karte visualisiert und das Ergebnis mit anderen geteilt werden. Zudem wurde die Usability in der Rechercheansicht und im Georeferenzierungsclient verbessert und das Design modernisiert. Wie bisher erfolgte die Entwicklung als Open-Source-Projekt. Damit wurde auch eine verbesserte Grundlage für die Zusammenarbeit mit Partnern beim Verbundprojekt DIKUSA und beim Aufbau des Konsortiums NFDI4memory geschaffen.
Sachsens Kulturerbe: vielfältig und digital verfügbar
Sachsens Kulturerbe: vielfältig und digital verfügbar
Die Vielgestaltigkeit der digitalisierten Objekte ist groß und zeigt damit auch die Bandbreite der im vergangenen Jahr im Landesdigitalisierungsprogramm durchgeführten Projekte. Neben Drucken, Handschriften, Archivalien und Tageszeitungen konnte u.a. ein umfangreiches, großformatiges Textilmusterbuch aus der Historischen Schauweberei Braunsdorf digitalisiert werden. Während dieses Objekt ein Schlaglicht auf die sächsische Textilgeschichte wirft, wird anhand der Digitalisierung von Stereo-Color-Dias der Stiftung Saxonia Freiberg aus dem Nachlass des Fotografen Wolfgang Schreiber (1940–2005) sächsische Bergbauhistorie auch räumlich erlebbar. Der eindrucksvolle 3-D-Effekt entsteht durch sich überlagernde Farb-Dia-Paare (zwei fast identische zeitgleiche Aufnahmen, versetzt um den Augenabstand), die mit einer Rot-Cyan-Brille betrachtet am Bildschirm einen räumlichen Eindruck erzeugt.
Städtische Geschichten und Geschichte, historische Nachrichten aus einer Region lassen sich anhand von Chroniken und Tageszeitungen gut nachvollziehen, jedoch sind regionale Zeitungstitel oftmals schwer zugänglich. Mit dem Wochenblatt für Wilsdruff bzw. dem Wilsdruffer Tageblatt von 1841 bis 1940 aus der Bibliothek des Heimatmuseums bzw. dem Archiv der Stadt Wilsdruff sowie der Ottendorfer Zeitung (1902–1941) aus dem Bestand der Gemeinde Ottendorf stehen nun annähernd 140 Jahrgänge dieser regionalen
Zeitungen für die Forschung und die interessierte Öffentlichkeit digital zur Verfügung.
In Zahlen
14 neue Kollektionen in 2022
2,3 Millionen Digitalisate im Landesdigitalisierungsprogramm
2,16 Mio. langzeitarchivierte Dateien
Die Sicherung des audiovisuellen Erbes – SAVE
Das Digitalisierungsprogramm wurde begleitet durch vielfältige Veranstaltungen, von denen wenige hervorgehoben seien: Anfang 2022 wurden in einer Kooperation mit dem Museum und Gewerbeverein Borna digitalisierte Filme im Rahmen einer Schaufensterpromenade an zwölf verschiedenen Orten in Bornas Fußgängerzone öffentlich präsentiert. Anfang März 2022 fand mit ca. 40 Teilnehmenden der 2. SAVE-Fachtag statt, der sich dem Thema „Digitale Teilhabe stärken“ widmete. Am Festivalprogramm des Filmfests Dresden 2022 beteiligte sich das SAVE-Programm in Zusammenarbeit mit dem Tanzarchiv Leipzig e.V. und präsentierte eine Auswahl aus dessen Sammlung. Ein durch SAVE digitalisierter Film von 1921 wurde in der Sonderausstellung „Vom Sammeln: Museumsstücke erzählen Stadtgeschichte(n) – 500 Jahre Bergstadt Marienberg“ (Bergmagazin Marienberg) gezeigt. In der Studioausstellung „Ehrenplatz – Eure Geschichten. Eure Schenkungen“ des Sportmuseums Leipzig waren unter anderem Ausschnitte eines 8mm-Films über die 14. Schacholympiade 1960 in Leipzig zu sehen, der im SAVE-Programmjahr 2021 digitalisiert worden war.
Bauen und sanieren im Dienste der Services der SLUB
Die Erstellung der Entwurfsunterlage Bau für die Technische Generalsanierung der Zentralbibliothek wurde 2022 mit der Bestandsaufnahme und dem Start der Variantenuntersuchung fortgesetzt.
Die Zweigbibliothek Bergstraße/Open Science Lab konnte mit etwa 110.000 Medieneinheiten und ihrer gesamten Ausstattung in das Interimsgebäude Z21 am Zelleschen Weg umziehen und pünktlich zum Start des Wintersemesters 2022/23 eröffnet werden. Das ehemalige Bürogebäude war zuvor für die geänderte bibliothekarische Nutzung umgebaut worden, die umfangreiche Abstimmungen mit dem Sächsischen Immobilien- und Baumanagement und der SLUB erforderten.
Als vorgezogene Maßnahme zur Technischen Generalsanierung begannen die Planungen zur Umgestaltung des Bereiches Musik und AV-Medien im 1. Untergeschoss der Zentralbibliothek. Hier wird mit einem neuen Konzept das Ziel verfolgt, den Nutzenden das breite Spektrum der Musikalien und audiovisuellen Medien auf zeitgemäße Weise zu eröffnen und niederschwellig zur Verfügung zu stellen.
Foodstudio
120.000 E-Books
120.000 E-Books
Direkt zu Beginn 2022 konntenw wir einen Sprung in der E-Book-Versorgung verzeichnen. SLUB-Nutzende erhielten Zugriff auf eine große Auswahl an Publikationen aus mehreren renommierten Verlagen. Somit konnten 120.000 E-Books zugänglich gemacht werden.
Alle Fachbereich der Wissenschaften profitierten dabei. Während die Programme der Cambridge University Press und Wileys die gesamte Fächerbreite abdecken, ist SAGE besonders interessant für Gesellschaftswissenschaften und Psychologie und der Franz Steiner Verlag für die Geisteswissenschaften. Pearson eLibrary ist auf Lehrbücher und Materialien für die Lehre insbesondere in den Natur- und Ingenieurwissenschaften fokussiert. Die UTB scholars-eLibrary bietet Bücher aus vierzig deutschsprachigen Verlagen der Geistes- und Sozialwissenschaften.
Eine Besonderheit des Angebots ist das Modell der Evidence Based Selection. Das bedeutet, dass wir am Ende der Lizenzperiode aus dem bereitgestellten Gesamtangebot der Verlage eine Auswahl an Titeln treffen, die wir dauerhaft in unseren Bestand übernehmen. Alle ausgewählten Titel stehen von da an permanent zur Verfügung. Über die Auswahl entscheiden Sie – ganz einfach indem Sie die E-Books nutzen. Je höher die Downloadzahlen eines Titels, desto sicherer wird er in den Bestand übernommen.
Selbstverständlich finden Sie alle E-Books in unserem Katalog.
Verlage: Cambridge University Press, Wiley, SAGE, UTB (scholars-eLibrary), Pearson und Franz Steiner Verlag.
Ausstellung Plastik. Und dann!
Bewegung an Bibliotheken: Über Erwerbungen und Restitutionen
Vorlass des Möbeldesigners Rudolf Horn erworben
Vorlass des Möbeldesigners Rudolf Horn erworben
Weitere Informationen:
Fotografien von Möbeln des MDW-Programms in der Deutschen Fotothek
Deutsche Fotothek und Getty Research Institute erhalten fotografischen Nachlass von Fritz Block
In diesem Kontext erhielt die zur SLUB gehörende Deutsche Fotothek als Schenkung 1.500 Vintage Prints, 5.000 Negative sowie zahlreiche Druckbelege und Archivalien, darunter verschiedene Sach- und Reportagefotografien von Fritz Block, die zwischen 1929 und 1938 in Deutschland sowie auf ausgedehnten Reisen aufgenommen wurden, u.a. während seiner mehrwöchigen USA-Rundfahrt (1931) und seines Zeppelin-Flugs nach Südamerika (1933).
Weitere rund 6.000 Color-Diapositive, die nach der Emigration Fritz Blocks in die USA entstanden sind, schenkte der Manfred Heiting Trust dem Getty Research Institute, Los Angeles. Diese Aufnahmen stellen den einzigen vollständigen Satz aller zwischen 1943 und 1954 von Fritz Block produzierten und professionell vertriebenen Farbdiaserien dar, darunter frühe Farbaufnahmen von Bauten der Architekturmoderne Kaliforniens.
Die Kulinarik-Sammlung erweitert
Handschriften, Bücher und Zeitschriften sowie Menükarten, Gebrauchsgrafiken, Fotografien und audiovisuelle Medien machen die besondere Vielfalt der Kulinarik-Sammlung aus. Darunter befinden sich u.a. der Nachlass des Gastronomiekritikers Wolfram Siebeck mit Speise- und Menükarten der prominentesten französischen Köche, etwa Paul Bocuse oder Alain Chapel. Die umfangreiche Kulinaria-Sammlung von Ernst Birsner, Maître de cuisine im Kochstudio des Burda-Verlages, ist im Hinblick auf ihre Qualität und Quantität hervorzuheben: Sie enthält mehr als 40.000 Menü- und Speisekarten deutscher und europäischer Fürsten- und Königshäuser des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die die täglichen Mahlzeiten zum Teil fast lückenlos abbilden – darunter Menübücher Kaiser Wilhelms II. aus seinem Exil in Doorn und der englischen Königin Elisabeth II. aus dem Jahr 1959. Neben der Bibliotheca Gastronomica von Walter Putz, der 50 Jahre lang als Oberkellner in den besten Hotels Deutschlands gearbeitet hat, sind mit den Sammlungen des ersten deutschen 3-Sterne-Kochs Herbert Schönberner und des Kochs Lothar Eiermann auch Archivialien von Spitzenköchen im Deutschen Archiv der Kulinarik vertreten.
Die Kulinaria-Sammlung bildet damit die Grundlage für die inter- und transdisziplinäre Forschung in den Geistes-, Kultur- und Naturwissenschaften rund um die Themen Kochkunst, Tafelkultur und Ernährungskunde und deren Wirken in Kultur und Gesellschaft über die Zeiten, wie sie derzeit an der TU Dresden etabliert wird.
Dank maßgeblicher Unterstützung der TU Dresden, der Christian C.D. Ludwig – Foundation, der Kulturstiftung der Länder und der Rudolf-August Oetker-Stiftung konnte die kulinarische Sammlung der SLUB in der Vergangenheit in großem Umfang erweitert werden.
Provenienzforschung an der SLUB Dresden
Im Jahr 2022 konnte die Erfassung von Hinweisen auf die ursprünglichen Eigentümer:innen im Buchbestand der ehemaligen Zweigbibliothek Rechtswissenschaft und der Zweig- und Teilbibliotheken der Medizin abgeschlossen werden. Recherchen zum rechtswissenschaftlichen Bestand ergaben, dass ca. zwei Prozent der Eigentümer:innen verfolgt wurden und deren Bücher als NS-Raubgut(-Verdachtsfälle) zu werten sind.
Die Provenienzforschung lebt auch vom kollegialen fachlichen Austausch der Expert:innen national und international. Das Team der SLUB nahm u.a. im Juni 2022 an der 15. Tagung des Arbeitskreises „Provenienzforschung und Restitution – Bibliotheken“ am Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden teil. Zur Beförderung der regionalen Vernetzung wurden gemeinsam mit der Koordinierungsstelle NS-Provenienzforschung an der Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken zwei Treffen der AG „Provenienzforschung in Sachsen“ durchgeführt. Darüber hinaus engagiert sich die SLUB auch in zwei internationalen Arbeitskreisen für das Thema Provenienzforschung.Die Provenienzforschung an der SLUB wird von der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste projektartig gefördert und vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus unterstützt.
Bücher des französischen Politikers Georges Mandel restituiert
Bücher des französischen Politikers Georges Mandel restituiert
Im Jahr 2022 gab die SLUB in sechs Fällen insgesamt 18 Bände an Nachfahren der zwangsenteigneten Eigentümer:innen zurück. Die dafür nötigen Recherchen dauerten mehrere Jahre, da die Vorbereitung von Restitutionen Sensibilität und Zeit verlangen und daher häufiger den Rahmen einer zeitlich begrenzten Projektförderung sprengen.
Beispiel: Buch aus dem Eigentum Georges Mandels
Am 15. Juli 2022 restituierten die SLUB und die Staatsbibliothek zu Berlin gemeinsam fünf Bücher aus ihren Beständen an die Nachfahren des französischen Journalisten und Politikers Georges Mandel. Die Rückgabe wurde durch die Commission pour l’indemnisation des victimes des spoliations et intervenues du fait de législations antisémites en vigueur pendant l‘Occupation unterstützt und erfolgte in Anwesenheit der französischen Premierministerin Élisabeth Borne in Paris.
Der im Jahr 1885 geborene Georges Mandel stammte aus einer jüdischen Familie. Schon vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs warnte er eindringlich vor den Gefahren durch das nationalsozialistische Deutschland. Seit 1934 mit verschiedenen Ministerposten in der französischen Regierung betraut, verlor er im Juni 1940 mit dem deutschen Einmarsch in Frankreich sein Amt als Innenminister. Nach mehreren Inhaftierungen wurde Georges Mandel an eine paramilitärische französische Organisation ausgeliefert und von dieser am 7. Juli 1944 im Wald von Fontainebleau ermordet.
Georges Mandels Bücher wurden nach 1940 von den NS-Behörden konfisziert und nach Berlin gebracht. Über Jahrzehnte hinweg gelangten seine Bücher durch den Antiquariatshandel in deutsche Bibliotheken, darunter im Jahr 1973 ein Buch mit einer Widmung an Georges Mandel in den Bestand der Sächsischen Landesbibliothek Dresden.
Weitere Informationen
BlogPost: Restitutionen der SLUB Dresden und der Staatsbibliothek zu Berlin: Erben von Georges Mandel erhalten Bücher zurück
Protokoll zur Restitution von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut (NS-Raubgut)
Rückgabezeremonie in Paris am 15. Juli 2022 auf Youtube
Dokumentation der Provenienz Georges Mandel im GBV
Das restituierte Buch aus dem Bestand der SLUB:
Bergery, Gaston: Air-Afrique: Voie imperiale. Orné de treize pages hors texte en héliogravure. Paris, Grasset 1937
Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken
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An einer modernen Bibliothek arbeiten
Open Science Lab eröffnet
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Ausstellungen & Veranstaltugnen
Ausstellung | Buchmuseum | Bib-Lounge | Galerie am Lesesaal | 3. November 2022 bis 25. März 2023Moderne Gefühle – Fotografien von Ingolf Thiel 1975–1985
Bis Ende der 70er Jahre setzte Thiel seine fotografischen Ideen bevorzugt mittels Fotomontage um. Danach änderte sich sein Zugang zu den Motiven, seine Arbeiten wurden gewissermaßen fotografischer. Doch Ingolf Thiel nur als Fotografen darzustellen, würde zu kurz greifen. Thiel war ebenso Modedesigner, Kostümbildner, Schauspieler, Performer und Balletttänzer. Er scheint die ungeheure Dynamik der Punk-Bewegung in einer Person aufgesogen zu haben. Das genreübergreifende, die Grenzen von High und Low verwischende Experimentieren und der intensive Austausch zwischen den Akteuren war kennzeichnend für die künstlerische Alternativszene um 1980, gleichzeitig stattfindende Entwicklungen in Kunst, Film, Performance, Mode und Design beeinflussten sich gegenseitig. Und mittendrin: Ingolf Thiel, der mit Neugier und Enthusiasmus alles ausprobierte und für seine fotografische Arbeit nutzbar machte.
2023 wäre Ingolf Thiel 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass stellte die Deutsche Fotothek das Werk des Fotografen, dessen Nachlass sie seit 2017 verwahrt, erstmals umfassend und in all seinen Facetten an drei Orten in der SLUB vor.
Ausstellung | Buchmuseum | 1. Februar bis 3. Juli 2022Der gemeinsame Nenner“: Der Almanach COMMON SENSE und Künstlerbücher aus der späten DDR bis heute
Das Ausstellungsjahr 2022 begann die SLUB mit der Ausstellung „Der Gemeinsame Nenner. Der Künstlerbuch-Almanach Common Sense und die Grafik- und Künstlerbuchsammlung der SLUB“. Sie widmete sich dem Genre der originalgrafischen Künstlerbücher und -zeitschriften, die zu einem wichtigen Publikationsmedium für Künstler:innen und Autor:innen wurden – ganz besonders im letzten Jahrzehnt der DDR. Den konkreten Anlass bildete dabei der Abschluss des Künstlerbuch-Almanachs Common Sense, dessen erster Band 1989, kurz vor Ende der DDR, erschien. Konzipiert als Jahrespublikation, vereint er Beiträge einer Vielzahl von Künstler:innen und Autor:innen, bis zum Abschluss der Reihe 2018 waren es über 500 Beteiligte. Herausgegeben wurde der Almanach von dem Schriftsteller Jörg Kowalski und dem Künstler Ulrich Tarlatt, die 1987 in Halle (Saale) die edition augenweide gegründet hatten, um Künstlerbücher mit mehr Freiraum für künstlerische und literarische Experimente zu gestalten und verlegen.
Ende der 1970-Jahre begannen Künstler:innen und Literaturschaffende in der DDR das Medium des Künstlerbuches zu nutzen, um ihre Ansichten, Gedanken und nicht zuletzt ihre Kritik an der gesellschaftlichen Realität der späten DDR künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Oft in Kleinstauflagen und in Eigenregie hergestellt, konnten die Künstlerbücher die restriktiven Genehmigungsverfahren des DDR-Verlagswesens unterlaufen. Charakteristisch für diese Werke war die intensive und fruchtbare Zusammenarbeit von bildenden Künstler:innen mit Literaturschaffenden, die somit der noch stärker unter Beobachtung stehenden Textproduktion zu einer Sichtbarkeit verhalf. Es entstanden einzigartige, unkonventionelle Bücher und Periodika, deren wenige Exemplare, nicht selten lediglich zehn bis 30 Stück, außerhalb der üblichen Vertriebswege ihr Publikum fanden.
Zu Beginn der 1980er-Jahre kamen die Herausgeber:innen dieser Künstlerbücher auch auf die Sächsische Landesbibliothek zu, um ihre Werke zum Erwerb anzubieten. Der Zustimmung und Unterstützung des damaligen Direktors Burghard Burgemeister ist es zu verdanken, dass die Sächsische Landesbibliothek fortan diese ohne Druckgenehmigung erschienenen Medien regelmäßig erwarb und sich heute eine vollständige Ausgabe des Almanach Common Sense im Bestand der SLUB befindet.
Der Abschluss des Almanachs nach 30 Jahren war Ausgangspunkt für die Ausstellung im Buchmuseum der SLUB. Ulrich Tarlatt stellte 2018 über 100 Einzelgrafiken zu einer Wanderausstellung zusammen, die auch im Literaturhaus Halle (Saale), in der Orangerie Schloss Georgium in Dessau-Roßlau und im Literaturmuseum Romantikerhaus Jena zu sehen war. Die Ausstellung in der SLUB warf einen Blick auf 30 Jahre Common Sense und setzte den Almanach in den Kontext der 1986 gegründeten Grafik- und Künstlerbuchsammlung der Sächsischen Landesbibliothek, deren Schwerpunkt auf der nonkonformen Buchkunst der späten DDR lag und die zu einer der bedeutenden Sammlungen der SLUB zählt.
Ausstellung | Cafeteria Bib-Lounge | 6. April bis 16. Oktober 2022Autorast 1971 - Fotografien von Rudi Meisel
Die Deutsche Fotothek konnte mit Rudi Meisel die Übernahme seines gesamten Archivs vertraglich vereinbaren. Damit wird ein zentraler Vertreter bildjournalistischer Fotografie in Deutschland in das Archiv der Fotografen aufgenommen.
"Beim Fotografieren bin ich nur Auge" Rudi Meisel und Anna Gripp im Gespräch
Fotograf Rudi Meisel (Berlin) und Photonews-Redakteurin Anna Gripp (Hamburg) im Gespräch
Das Werk von Rudi Meisel in der Deutschen Fotothek
Finden und suchen Sie im Werk von Rudi Meisel.
Über Rudi Meisel als Person und sein Werk
Erfahren Sie mehr über Rudi Meisel als Person in der Deutschen Fotothek.
Gemeinsame Literaturreihe „Stimmen aus Osteuropa“
Wladimir Kaminer im Gespräch
Maya Codex im Dialog - Arbeit von Caroline Tabet (Libanon)
Eine mehrteilige multimediale Ausstellung der libanesischen Foto- und Papierkünstlerin Caroline Tabet wurde an mehreren Standorten in Dresden verteilt präsentiert, unter anderem auch an der SLUB Dresden. Gezeigt wurden, wie im Hintergrund zu sehen, eine physische sowie eine virtuelle Collage aus der Installation „The Indeterminate Space of a Constellation“ (~Der unbestimmte Raum eines Sternbilds). Das aus zahlreichen Bildmaterial zusammengesetzte Kunstwerk stellt Bezüge zum Maya-Codex her, der an der SLUB Dresden aufbewahrt und präsentiert wird und den man sich über den Schieberegler anzeigen lassen kann.
Die Ausstellung fand im Rahmen des Projektes NORDOST SÜDWEST statt. Ausgehend von den Himmelsrichtungen als älteste Orientierungsmarken der Menschheit wollten die Künstler:innen aktuelle kulturelle und politische Bezugssysteme betrachten, traumatische Erfahrungen von Krieg, Genozid, Migration und politischem Umbruch verarbeiten und Lösungsstrategien für ein konstruktives Zusammenleben suchen. Caroline Tabet verarbeitete in ihrer Collage Bildmaterial des Maya-Codex, eines Ritual- und Weissagungskalenders mit astronomischen und kosmologischen Tafeln. Auch die sichtbaren Wasserschäden des Codex, die infolge der Kriegsereignisse 1945 entstanden, inspirierte die Künstlerin. Sie fügte der Collage zudem Bildmaterial aus Beirut hinzu, das an den Libanonkrieg 1975 und an die verheerende Explosion im Hafen von Beirut 2020 erinnert.
Das transnationale Projekt wurde vom Kunsthaus Dresden mit zahlreichen weiteren Partnerinstitutionen (z.B. Robotron-Kantine) realisiert und von der Kulturstiftung des Bundes, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Ostsächsischen Sparkasse Dresden gefördert.
Generaldirektorin Katrin Stump
Spotlight#1Generaldirektorin Katrin StumpAmtsantritt Mai 2022
Festakt zum Amtsantritt
Festakt zum Amtsantritt
Podiumsdiskussion zum Festakt Datenkultur und Kulturdaten
Podiumsdiskussion zum Festakt Datenkultur und Kulturdaten
Heinrich Klang
'Dicz puech ist volbracht'. Deutschsprachige Handschriften des Mittelalters in der SLUB
3. November 2022 bis 25. März 2023 in der Schatzkammer der SLUB
Minutiös in Schrift und Bild vollbracht: Handschriften sind faszinierende Zeugnisse des Mittelalters. Anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Kataloges der rund 200 mittelalterlichen Handschriften deutscher und niederländischer Sprache im Bestand der SLUB werden in dieser Ausstellung 30 repräsentative Stücke aus dem 13. bis zum beginnenden 16. Jahrhundert gezeigt, darunter die bedeutende Dresdner Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (bis 21.12., ab dem 22.12.2022 wird stattdessen das sog. Sächsische Stammbuch (um 1497-1546) ausgestellt, eine prächtige Genealogie mit Bildnissen der sächsischen Herrscher und ihrer Angehörigen von den Anfängen bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts). Die Exponate sind nach den Fachgebieten Theologie, Recht, Geschichte, Literatur, Medizin, Alchemie, Astrologie und Magie geordnet. Außerdem sind einige Handschriftenfragmente, Einbände und ältere Beschreibungen ausgestellt.
Der Gesamtbestand an mittelalterlichen Handschriften in der SLUB ist mit etwa 700 Bänden und Fragmenten vergleichsweise klein, enthält aber mitunter prominente Stücke. Die Sammlung ist überwiegend geprägt von den Interessen des sächsisch-kurfürstlichen bzw. -königlichen Hofes, der im 16., 18. und 19. Jahrhundert mehrere bedeutende Privatsammlungen ankaufte sowie Erwerbungen aus dem Auktions- und Antiquariatshandel tätigte.
Infolge der 1945 erfolgten Zerstörung des Japanischen Palais, in dem die Sächsische Landesbibliothek seit 1786 untergebracht war, erlitt ein großer Teil der mittelalterlichen Handschriften schwere Schäden. Seither konnten etliche Handschriften zumindest so weit restauriert werden, dass sie wieder benutzbar und ausstellbar sind, auch wenn ihre ursprüngliche Pracht unwiederbringlich verloren ist.
Deutschsprachige mittelalterliche Handschriften in den Digitalen Sammlungen der SLUB
Werner J. Hoffmann, Die mittelalterlichen deutschen und niederländischen Handschriften der Sächsichen Landesbibliothek – Staats – und Universitätsbibliothek Dresden. Frankfurt am Main 2022 (Archivum Medii Aevi Digitale – Studies: Catalogues 1)
Spielplatz
SLUB als Arbeitgeberin
Marcel Erfurth im InterviewGesichter der SLUB
https://blog.slub-dresden.de/beitrag/2022/6/9/weg-von-den-gewohnheiten-gesichter-der-slub-7-marcel-e...
Begeisterung für die Bibliothek
FSJ (Öffentlichkeitsarbeit, Makerspace?,
FaMI
Volontariat